Warum ein "Wohlfühlbüro" zur Mitarbeiterbindung beiträgt
Die Grafikdesignerin Anett Antonia Gräske beschäftigt sich beruflich mit Raumgestaltung, Farbe und Licht. Ihr Mann ist Inhaber des Reisebüros Reudnitzer Reisen in Leipzig, das kürzlich komplett von ihr umgestaltet wurde – aus Gründen der Mitarbeiterbindung. Es war nicht das erste Projekt, bei dem sie Counter-Räume neu gedacht hat.
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"Im Zentrum steht immer der Mensch", sagt Gräske. Das klingt zunächst vielleicht abgedroschen, bedeutet aber in der Praxis, dass für eine Wohlfühlatmosphäre jeder Mitarbeiter im Team befragt werden sollte. "Individuelle Bedarfsermittlung gibt es nicht nur für Reisen, sondern auch für die Frage nach dem perfekten Arbeitsplatz", so Gräske, die 2021 ihr eigenes Unternehmen Zukunft Raum gegründet hat.
"Wichtig sind neben den Wünschen natürlich die Räumlichkeiten. Wie fällt das Licht ins Büro und wie ist die Corporate Identity?" sagt Gräske. "Ich erarbeite nach Gesprächen ein Konzept, mache Vorschläge zur Umsetzung und dann kommt die Visualisierung: Wie sieht das Büro am Ende aus, welches Mobiliar passt und nach dem Feintuning beauftrage ich Dienstleister der Region", so Gräske zum Vorgehen. Denn nach Umgestaltung soll das Raumkonzept stimmig sein und einheitlich daherkommen.
Gräskes Credo: Weniger ist mehr
"Es sind oft Kleinigkeiten, die entscheiden", sagt Anett Antonia Gräske (Foto). Vor allem sei es wichtig, sich von nicht mehr benötigten Dingen zu trennen. Das könne jedes Reisebüro oder Unternehmen auch selbst angehen. So sollten etwa Berge von Katalogen, Papierstapel, Dekomaterial oder auch ein alter Sessel nicht in die Ecke geräumt, sondern besser entsorgt oder verstaut werden. "Weniger ist mehr", ist ihr Credo. Nach diesem Prinzip gestaltet die Grafikdesignerin auf Wunsch auch selbst Möbel für den Counter. Da können Utensilien, die sonst herum liegen, in Schubladen "versteckt" werden, sind aus dem Auge und doch immer griffbereit.
Grafikdesignerin Anett Antonia Gräske
Wohlfühlfaktor auch in Pausenraum und Wartebereich
So hat sie etwa ein Desk für ein Reisebüro in Moritzhof (siehe Foto) entworfen, das vorrangig für die Beratung mit 3D-Brillen für virtuelle Schiffsrundgänge gestaltet wurde. "Es hat die geschwungene Form eines Schiffsrumpfs", sagt sie. Der Tisch werde jedoch auch für Vorträge, Beratungsgespräche oder Events mit Kunden oder Personal genutzt, dann verschwindet das VR-Equipment einfach im Mobiliar. Mit dem gleichen Aufwand würden auch Pausenräume sowie Orte zum Rückzug gestaltet und die Wartebereiche für Kunden, hier soll bereits Urlaubsfeeling aufkommen.
Reisebüros mit kleinem Budget könnten auch im Kleinen beginnen mit Veränderung, "da wird dann nicht der Fußboden und die Decke ausgetauscht oder eine teure Lichtkonstruktion eingebaut". Das Minimum seien Möbel mit Stauraum, damit weniger herumliege. Ein aufgeräumter Arbeitsplatz beeinflusse auch die Art zu arbeiten.
Mitarbeiterbindung im Fokus
Generell bringe eine Umgestaltung frischen Wind und werde als Zeichen der Wertschätzung des Chefs an das Team empfunden. "Ihr seid gefragt, sollt euch am Arbeitsplatz wohlfühlen, gerne hierherkommen und eure Ideen sowie Vorschläge fließen mit ein", diese Botschaft löse positive Emotionen bei den Mitarbeitern aus. Es bringe langfristig vielleicht mehr für die Mitarbeiterbindung als eine Lohnerhöhung, ein Tag Urlaub oder ein Jobticket, sagt Gräske aus ihrer Erfahrung. Bei Interesse können sich Reisebüroinhaber an Anett Gräske persönlich wenden oder sich Zukunft Raum online ansehen.
Sabine Schreiber-Berger