Reisevertrieb tritt beim Umsatz auf der Stelle
Dämpfer für deutsche Reisebüros: Im ersten Halbjahr ist der fakturierte Gesamtumsatz im Reisevertrieb leicht gesunken. Die im Tats-Reisebürospiegel erfassten Büros verbuchten von Januar bis Juni ein Minus von 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ohne das Plus bei Kreuzfahrten würde es düster aussehen.

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Offensichtlich sitzt das Geld der Reisebürokunden nicht mehr so locker wie im vergangenen Jahr
Im Juni legte der Gesamtumsatz der rund 2.500 Reisebüros, deren Daten der Backoffice-Dienstleister im monatlichen Reisebürospiegel auswertet, zwar noch um bescheidene 1,2 Prozent zu. Kumuliert errechnet sich jedoch ein leichtes Minus von 0,6 Prozent für das erste Halbjahr.
Rückläufig waren vor allem die Verkäufe von Flugtickets, deren Umsatz 3,5 Prozent unter dem des Vorjahres liegt, sowie die sonstigen Umsätze, beispielsweise mit Versicherungen oder Mietwagen, die um 2,8 Prozent nachließen. Im Juni erlebten die sonstigen Umsätze sogar einen Einbruch um fast 15 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
Dagegen lief es in der Touristik noch ganz gut. Hier verbuchten die Reisebüros im ersten Halbjahr ein Plus von 8,9 Prozent und allein im Juni sogar 14,9 Prozent. Ohne Kreuzfahrten wäre die Entwicklung in der Touristik jedoch ebenfalls traurig anzusehen. Denn Kreuzfahrten bleiben der Umsatztreiber im Reisevertrieb. Von Januar bis Juni setzten die Reisebüros 23,2 Prozent mehr mit Kreuzfahrten um. Der Juni glänzte gar mit einem Plus von 31,8 Prozent.
Der touristische Auftragsbestand nach Reisedatum bis Ende Oktober ist weiter geschrumpft. Im Juni gab es 8,1 Prozent weniger Neubuchungen als im Vorjahresmonat. Damit liegt der Auftragsbestand der touristischen Buchungen bis Ende Oktober 0,3 Prozent unter der Vorjahresmarke.
Thomas Hartung