6. Dezember 2025 | 11:42 Uhr
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Solamento mit Strategie für Wachstum und Cybersicherheit

Solamento zieht im Rahmen der Jahrestagung zum 20-jährigen Jubiläum in Ägypten trotz leichten Umsatzrückgangs eine positive Bilanz und ist in Feierlaune. Zugleich gibt das Führungsduo Sascha Nitsche und Udo Lutz (Foto) ambitionierte Ziele vor und kündigt mit Solaprotect ein Paket für Cybersicherheit an. Für 2026 stehe Umsatzwachstum im Fokus, "aber nicht um jeden Preis".

Solamento 25 Nitsche lutz Foto Tim Kohler

Sascha Nitsche (li.) blickt auf 20 Jahre Solamento zurück, Udo Lutz auf sein erstes Jahr im Unternehmen

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Das Jahr 2025 war für Solamento laut Gründer Sascha Nitsche nicht das umsatzstärkste Jahr. In Zahlen bedeutet das laut Geschäftsführung (Stand 31. Oktober) 83 Millionen Euro Umsatz. Im Vorjahr standen im Zeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 83,5 Millionen Euro zu Buche. Aktuell verzeichne Solamento im laufenden Geschäftsjahr dennoch "eine positive Buchungsentwicklung von plus zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr".

Konditionen bleiben unverändert

Das Geschäftsführer-Duo sieht eine Weiterentwicklung des Unternehmens als notwendig an, heißt es im Rahmen der Jahrestagung 2025 im Aldiana Club Naga Bay in Ägypten. Allein wegen der kontinuierlich wachsenden Zahl an Mobilen, aktuell seien es 452, die Zielvorgabe für 2026 liege bei 500. Es habe auch Abgänge gegeben, heißt es auf Anfrage von Reise vor9. Unter dem Strich bleiben demnach 25 neue Solamento-Mitglieder.

Bevor es weiter ins Detail ging, erhielten die mitgereisten 120 Reiseberater und 40 Leistungspartner die Nachricht, dass sich an den Konditionen nichts ändere. Staffelumsätze bleiben demnach genau wie die Fokuspartner erhalten. "Wir führen das erfolgreiche Modell 2026 fort", so der Solamento-Gründer. 

Neues Design, für Optik und Gesetz

Neben den Geschäftszahlen sei das neue Corporate Design und die Umsetzung gesetzlicher Vorgaben zum Barrierefreiheitsgesetz hervorzuheben, so Nitsche. Zudem habe man umfassende Maßnahmen zur Bekämpfung von Cyberkriminalität ergriffen. Die Erweiterung der Services und Service-Zeiten in der Zentrale gehört laut Führung der mobilen Vertriebsorganisation ebenso zu den Neuigkeiten für die mitgereisten Expis. Im Rückblick verweisen Nitsche und Lutz auf die steigende Zahl an Inforeisen und Events für die Berater. Premiere hatte in diesem Jahr das Solamento Oktoberfest in Essen, das als Dankeschön für Leistungsträger organisiert wurde.

Interner Betrugsfall "ein schwarzer Tag"

Doch 2025 war laut Nitsche nicht nur von positiven Entwicklungen geprägt. Ein schwerer Rückschlag sei ein interner Betrugsfall gewesen, auf den man Ende August aufmerksam wurde, so Nitsche. Hierbei habe eine mobile Beraterin Schwächen im Solamento-System ausgenutzt, heißt es weiter. Das Betrugsvolumen habe rund 400.000 Euro betragen, wobei der aktuelle Schaden für Solamento auf 38.000 Euro geschätzt werde. Diese Erfahrung führte zu einer verstärkten Überprüfung der internen Prozesse, vor allem im Bereich der Kundendaten und Dokumentenvalidierung.

Ausblick auf 2026

Für 2026 plane Solamento den Relaunch mehrerer Kernbereiche, sagt Co-Geschäftsführer Udo Lutz. Der Service für die angeschlossenen Berater werde ausgebaut. Das Team stehe den Expis bei Fragen nun auch am Sonntag und somit sieben Tage zur Seite, inklusive Wochenend-Notfall Service. Ein zentraler Bestandteil des neuen Serviceangebots wird laut Nitsche das sogenannte Sola Dashboard sein, das Expis in Kürze als einheitliches Portal mit einem Log-in als Zugang für alle Systeme dienen soll. Der Starttermin sei noch offen.

Ab Januar startet Solaprotect

Im Bereich der Cybersicherheit führt Solamento ein neues Tool ein. Solaprotect habe man speziell für den Schutz der Reiseberater entwickelt. Dieses Tool umfasse verschiedene Sicherheitsstufen, heißt es. Wobei die Basisversion gratis nutzbar sei und fünf beziehungsweise maximal zehn Euro pro Monat für eines der zwei weiteren Pakete mit noch mehr Cybersecurity fällig würden. Die Anwendung "Hornet" schütze vor Spam, Trojanern und Erpressungsmails. "Defender" sichere speziell die Kommunikation via Microsoft Teams ab, so Nitsche. Zudem wird laut Unternehmen die E-Mail-Sicherheit durch eine digitale Signatur und eine revisionssichere Archivierung verbessert, was den Beratern mehr Sicherheit im Umgang mit sensiblen Daten bietet.

Stabile Geschäftsentwicklung und wachsender Umsatz

Solamento setzt auf Wachstum, mit einem angepeilten Umsatz von 90 Millionen Euro für 2026. Das ist laut Geschäftsführung ein solides Ziel, das durch den Ausbau der Partnerschaften und das Engagement im Kreuzfahrt- und Flussfahrtbereich unterstützt werden soll. Der Umsatz bei den Leitveranstaltern TUI, DER, SLR und Alltours sei stabil auf hohem Niveau, hier sei für die Mobilen Zusatzprovision drin – ab einem Umsatz von 175.000 Euro. Gleiches gelte für die Kreuzfahrt, mit den sogenannten Fokuspartnern Aida, TUI Cruises, MSC und NCL. Dabei werde der Gesamtumsatz bei den drei Reedereien berücksichtigt, heißt es weiter von der mobilen Vertriebsorganisation.

Solamento Gruppenfoto Tagung 2025 Ägypten Foto Tim Kohler

Im Rückblick zeigt sich Nitsche erfreut von 60 Prozent Wachstum im Kreuzfahrt- und Flussreisebereich, davon seien 35 Prozent "First Time Cruiser". Solamento-Profis bewiesen somit ein Händchen für Neukunden. Doch es gab auch Negatives von Nitsche zu vermelden, denn die Mobilen hätten zahlreiche Bestands- und auch Neukunden wieder verloren. Zudem habe es Verluste bei der Türkei gegeben, die Buchungen lagen 15 Prozent unter Vorjahr, heißt es auf Anfrage. Als Aufsteiger wurden Ägypten und Albanien, "als spannende neue Destination", genannt.

Exklusive Partner im mobilen Vertrieb

Ein bedeutender Bestandteil der Geschäftsstrategie für 2026 ist laut Co-Geschäftsführer Lutz die weitere Professionalisierung des Unternehmens. Solamento setzt dabei auf exklusive Zusammenarbeit mit Reiseveranstaltern (neu Rhomberg und Naar Reisen) sowie Expipoint für Inforeisen- und Eventorganisation und Holidayheroes für KI-getriebenen Reiseverkauf.

Zudem fokussiert sich Solamento nach eigenen Angaben verstärkt auf die Rekrutierung qualifizierter Berater. Branchenfremde Quereinsteiger würden nicht mehr aufgenommen, heißt es. Das habe sich nicht bewährt, die seien zu schnell wieder weg, so Nitsche. Bis Ende 2026 sollen die Zahl der Reiseberater auf 500 erhöht und gleichzeitig das Beratungsangebot durch spezialisierte Experten erweitert werden. Die Akquise neuer Reiseberater werde weiterhin durch Kampagnen und die gezielte Ansprache von Fachkräften aus der Reisebranche unterstützt. Ziel sei es, die Qualität im Vertrieb zu sichern und gleichzeitig den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden.

Sabine Schreiber-Berger

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