25. Februar 2022 | 07:00 Uhr
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Ungarn ist voller historischer Schätze

Ungarn blickt auf eine lange und ereignisreiche Geschichte zurück. Reisende können zahlreiche Zeitzeugen aus mehreren Jahrhunderten bei ihrem Urlaub in dem unscheinbaren Land erkunden. Neben der spannenden Kultur, der abwechslungsreichen Küche und den traditionsreichen Erholungsangeboten gibt es insgesamt acht Unesco-Welterbestätten.

Ungarn Unesco Welterbe Holloko Foto Ungarisches Tourismusamt

Das malerische Dorf Hollókő in Nordungarn steht seit 1987 auf der Liste der Weltkulturerbe

Die meisten Welterbestätten befinden sich in Budapest. Das schönste Panorama der Metropole genießt man von der Fischerbastei im Burgviertel aus. Was aber nur die wenigsten Besucher wissen, wenn ihr Blick über das majestätische Parlamentsgebäude, die St. Stephans-Basilika, den Gresham-Palast und die Kettenbrücke schweift: Die vor ihnen liegenden Sehenswürdigkeiten gehören alle zum Unesco-Weltkulturerbe. Das Budaer Burgviertel, das den Burgpalast, die Fischerbastei sowie die Matthiaskirche beherbergt und die Zitadelle am Gellértberg, stehen ebenso unter Schutz.

Einen guten Gegenpol zur glitzernden Hauptstadt Budapest bietet das urige, alte Dorf Hollókő in Nordungarn, das malerisch vom Cserhát-Gebirge umrahmt wird. Da dort die mittelalterliche Siedlungsstruktur, die die Kultur des Volksstammes der Paloczen widerspiegelt, beinahe vollständig erhalten wurde, darf sich die bezaubernde Ortschaft seit 1987 auch mit dem Titel Weltkulturerbe schmücken.

Vor fast 2.000 Jahren prägten die Römer das Bild

Ebenso zählt die Benediktinerabtei Pannonhalma im nordwestlichen Ungarn zu den bedeutenden Kulturschätzen des Landes. Pünktlich zu ihrem tausendjährigen Jubiläum im Jahre 1996 wurde sie einschließlich ihrer direkten Umgebung von der Unesco als Weltkulturerbe ausgezeichnet. Die im Jahre 996 von Benediktiner Mönchen zu Ehren des Heiligen Martin gegründete Abtei ist so alt wie das Land Ungarn selbst und spielte einst eine wichtige Rolle bei der Verbreitung des Christentums.

Die antike Stadt Sopianae, aus der das heutige Pécs in Südungarn entstanden ist, wurde Anfang des 2. Jahrhunderts von den Römern gegründet. Sie wuchs im 4. Jahrhundert zur blühenden Hauptstadt der römischen Provinz Valeria heran. Zu dieser Zeit entstand auch die Nekropole – eine Totenstadt mit zahlreichen Backsteingräbern, Gedenkkapellen und unterirdischen Grabkammern mit faszinierenden Wandgemälden. Nach den Kunstwerken in den Katakomben an der römischen Via Appia zählen die Wandgemälde von Pécs zu den bedeutendsten Schöpfungen der Antike außerhalb Italiens. Grund genug für die Unesco, die frühchristliche Nekropole im Jahr 2000 auf die Welterbeliste zu setzen.

Zu Besuch bei Kaiserin Sisi und ihrem Franz Joseph

Ungarn Sommerresidenz Gödöllő Foto Ungarisches Tourismusamt

Auf Schloss Gödöllő verbrachte die österreichische Kaiserin Sisi ihre Sommer

Bei einer historischen Tour durch Ungarn darf auch das Schloss Gödöllő nicht fehlen. Das prachtvolle Schloss unweit von Budapest gilt als einstige Sommerresidenz von der berühmten österreichischen Kaiserin Sisi und ihrem Kaiser Franz Joseph. Laut Überlieferung sollen sie hier mehr als sieben Jahre ihres Lebens verbracht haben. Zu den Highlights des Barockschlosses zählen ein Blumenhaus, eine Orangerie und Pferdestallungen, die in der prachtvollen Parkanlage eingebettet liegen, in der Sisi damals regelmäßig ihrer Reitleidenschaft nachging.

Das Botaniq Schloss Tura nimmt seine Besucher ebenfalls mit auf eine Reise ins historische Märchenland. Unter anderem die Neorenaissance- und Neobarock-Elemente lassen das Märchenschloss so zauberhaft erscheinen. Das nur 50 Kilometer von Budapest entfernte Kleinod, das von einem zehn Hektar großen Park umgeben ist, beherbergt 19 luxuriös ausgestattete Zimmer. Gäste erwartet hier neben einem stilvollen Wellnessbereich mit Indoor- und Outdoor-Pools, ein Restaurant mit nationaler und internationaler Küche.

Ein Schloss aus Liebe zu Gräfin Ilona Zichy

Die frisch renovierte Burg Mosonmagyaróvár ist unterdessen ein gutes Beispiel für die Kombination aus Geschichte und moderner Nutzung. Seit 1818 wird das historische Gebäude von der Universität für Agrarkurse genutzt. Urlauber können drei interaktive Ausstellungen zur Geschichte der Burg, zur Széchenyi-Universität und zu den Agrarwissenschaften besuchen.

Das Schloss Nádasdy gilt als eines der schönsten Gebäude in ganz Ungarn. Es stammt ursprünglich aus der Epoche des Historismus und gilt mit seinem neogotischen Tudor-Stil als einzigartig. Es wurde zwischen 1873 und 1876 von Graf Ferenc Nádasdy als Zeichen seiner unerschütterlichen Liebe zu Gräfin Ilona Zichy errichtet. Die mit zeitgenössischen Möbeln und Ornamenten dekorierten Räume geben den familiären und gesellschaftlichen Alltag der Familie Nádasdy naturgetreu wieder und ermöglichen den Besuchern einen Blick hinter die Kulissen.

Noch in diesem Jahr wird Ungarn außerdem um ein Highlight reicher: Der Bau des neuen Hauses der Ungarischen Musik befindet sich in den letzten Zügen. Das bei den "International Property Awards" als bestes öffentliches Gebäude in Europa ausgezeichnete, architektonisch einzigartig gestaltete Haus soll einem breiten Publikum als Museum, Ausstellungsfläche, Vortragszentrum und Veranstaltungsort dienen und eines der neuen Wahrzeichen der ungarischen Hauptstadt werden.

Leonie Zimmermann

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