Licht und Schatten für den Tourismus auf Kuba
Die TUI streicht die Karibikinsel ab der kommenden Sommersaison aus dem Programm. Derweil gibt es seit dieser Woche immerhin wieder eine direkte Flugverbindung ab Deutschland, initiiert von der kubanischen Regierung. Sie hat selbst für Ersatz für die gestrichenen Condor-Flüge gesorgt.
Pascal Brückmann
Immer weniger Urlauber zieht es nach Kuba, dabei ist das Land mit seiner Hauptstadt Havanna durchaus eine Reise wert
Eher beiläufig wurde auf der Programm-Präsentation der TUI bekannt, dass der weltweit größte Reisekonzern ab der Sommersaison 2026 keine Reisen mehr nach Kuba anbieten wird. TUI-Deutschlandchef Benjamin Jakobi begründete die Auslistung damit, dass "die Nachfrage und Stabilität in der Leistungserbringung" nicht mehr passen würden.
Konkret gemeint sind damit die zu hohen Abweichungen bei der Produktqualität in den Urlauberhotels, aber sicher auch die zuletzt instabile Versorgungslage des sozialistischen Inselstaates, der unter häufigen Stromausfällen und chronischem Treibstoffmangel leidet. Erschwerend kommt hinzu, dass sich Condor bereits im Sommer 2025 entschieden hatte, nicht weiter von Frankfurt aus nach Kuba zu fliegen.
Insidern zufolge wohl auch deshalb, weil der kubanische Staat keine Garantie geben konnte oder wollte, dass es am Flughafen Havanna stets ausreichend Kerosin für den Rückflug für Condor geben würde. Somit sind die kubanischen Flughäfen Havanna, Varadero und Holguin nicht mehr von Deutschland aus direkt erreichbar, was die Attraktivität des Reiseziels besonders für Pauschalreisende mindert.
Neue Nonstop-Flüge von Frankfurt nach Kuba
Doch hier gibt es seit dieser Woche zumindest wieder einen Lichtblick. Am Mittwoch ist Cubana de Aviación nach über 20 Jahren wieder direkt von Frankfurt aus nach Holguín mit Weiterflug nach Havanna gestartet. Diese Verbindung findet nun immer wöchentlich statt, zusätzlich geht es samstags nonstop nach Havanna. Die Flüge werden mit einer geleasten A330-200 von der spanischen Fluggesellschaft Plus Ultra mit Platz für 287 Passagiere in Economy und Business Class durchgeführt. Die Tickets sind für Reisebüros über Hahn Air, Euroairlines oder den General Sales Agent Friends Touristik Marketing und über Amadeus buchbar.
Die Maßnahme ist auch dringend notwendig, denn der Tourismus auf Kuba befindet sich weiter im Sinkflug. Die Gesamtzahl der Urlauber ist von Januar bis Oktober 2025 im Vergleich zum Vorjahr um fast 20 Prozent auf nur noch rund 1,48 Millionen gesunken. Zur Einordnung: Der historische Spitzenwert an internationalen Touristen in Kuba wurde im Jahr 2018 mit rund 4,75 Millionen Besuchern verzeichnet. Besonders dramatisch ist auch der Einbruch bei Reisenden aus Deutschland, deren Zahl sich für die ersten zehn Monate des Jahres 2025 mit einem Rückgang von über 46 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf nur noch 28.422 Urlauber fast halbiert hat.
Pascal Brückmann