28. April 2023 | 21:59 Uhr
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Worauf Reisebüros bei Hochzeiten im Ausland achten sollten

Karen Wittel (Foto) ist seit 2010 mit dem Reiseveranstalter Atambo Tours aktiv und hat von Anfang an die Zielgruppe Brautpaare im Visier gehabt, mit Zeremonien am Urlaubsort oder für Flitterwochen. Wittel erklärt im Gespräch mit Counter vor9, worauf es bei der Planung ankommt.

Wittel Karen Foto Atambo Tours

Karen Wittel schickt Brautpaare in den Urlaub

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Karen Wittel ist seinerzeit als Quereinsteigerin zum Tourismus gekommen. 2007 hat sie den Bankenbereich als Topmanagerin im HR-Bereich verlassen und mit der Abfindung den nachhaltigen Reiseveranstalter Atambo Tours in Frankfurt gegründet. "Für mich ist die Aufgabe in der Reisebranche etwas ganz Besonderes, gerade weil ich vorher etwas komplett anderes gemacht habe", erzählt Wittel. Vor allem Brautpaare auf dem Weg zur Hochzeit im hoffentlich Traumurlaub zu begleiten mache viel Spaß. Es gebe aber auch viele Fallstricke, denn die Erwartungen der Kunden seien bei einer Hochzeit höher als bei einem normalen Urlaub.

Vorbereitung dauert bis zu einem Jahr
"Paare vor der Hochzeit sind sehr aufgeregt, da müssen alle Details genau besprochen werden, damit es nicht zu Enttäuschungen kommt", weiß die Touristikerin. Die Bedarfsermittlung sei das A und O, wie bei jeder Reise, nur mit vielen weiteren wichtigen Komponenten. "Das fängt mit dem Ziel an und der Gruppengröße", sagt Wittel. Wenn jemand mit 40 Leuten in die Karibik reisen wolle, dann brauche das etwa eine lange Vorlaufzeit, allein schon wegen der Flüge – bis zu einem Jahr.

Der kleine Kreis ist die Regel
Solch große Hochzeitsgesellschaften seien aber nicht die Regel, Wittels Kunden heiraten meist im kleinen Kreis mit bis zu zehn Personen, also Brautpaar plus Trauzeugen und enge Familie. Klassischerweise träumten viele vom Ja-Wort am Strand und Füßen im warmen Sand bei der Zeremonie. "Die Hochzeit im Dschungel oder auf Safari bieten wir auch an, ist aber bei weitem nicht so beliebt", so die Atambo-Chefin.

Wenn die Art der Hochzeit und die Größe der Gruppe feststehe, könne nach dem passenden Ziel gesucht werden. Da zeigten sich viele überrascht, wenn sie erfahren, dass ihr Traumziel sich vielleicht gar nicht eignet. Hinderungsgründe können etwa in der Jahreszeit liegen oder beim Bürokratieaufwand.

Regularien beachten
"Es gibt Länder, die gar keine Genehmigung geben", sagt Wittel. Darum immer vorher die Regularien prüfen, ob eine beglaubigte Apostille nach deutschem Recht ausgehändigt wird. Man könne etwa auf den Malediven nicht rechtsgültig heiraten, aber dennoch eine schöne Zeremonie mit Symbolcharakter abhalten. Von dem zu Tansania gehörenden Sansibar würde sie abraten, das dauere bis zu einem Jahr, bis die Anträge bearbeitet werden. "Wiederum andere Länder verlangen eine eidesstattliche Erklärung, wenn die Braut schwanger ist", sagt Wittel.

Südsee für Wiederholungs-Ja-Sager
Die Klassiker und meistgebuchten Destinationen seien bei ihren Kunden die Karibik, Mauritius und die Seychellen. Für Wittel ideale Ziele für Brautpaare, da die bürokratischen Anforderungen niedrig sind. Auch die Südsee sei sehr beliebt. "Das sind die, die ihre zweite Hochzeit feiern", lacht Wittel. Dabei seien die Kunden meist schon etwas älter und hätten das nötige Kleingeld. Aber auch mit kleinem Budget lässt sich laut Wittel etwas Schönes machen. "Bei 1.500 Euro geht es los mit einem Auslandshochzeitspaket, aber ohne Flug und Hotel", sagt Wittel.

Zudem sollten Reisebüros bei der Bedarfsermittlung ganz streng nach Checkliste vorgehen, eben Reise plus Hochzeitsplaner. Denn nichts sei schlimmer, als wenn der Umfang des gebuchten Pakets missverstanden wurde. Wird ein Übersetzer gebraucht, sind die Gebühren für Behörden und Urkunden schon dabei, ein Fotograf, das Essen, Transfers und vieles mehr.

Bis zu 14 Prozent Provision
Bei Anfragen von Reisebüros hilft der Veranstalter weiter. Schließlich hat sich Atambo Tours auf diese Kunden spezialisiert. Reisebüros erhalten zwischen 11 und 14 Prozent Provision. Und außerdem engagiert sich Karen Wittel nicht nur bei ihrem eigenen Unternehmen für Umweltschutz, Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen der Touristiker am Urlaubsort. Sie ist stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Verbandes für nachhaltiges Reisen, dem Forum Anders Reisen.

Sabine Schreiber-Berger

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