Woher kommen Preisunterschiede bei der Flugkompensation?

Wer den Klimaschaden eines Fluges kompensieren will, reibt sich mitunter die Augen. Für denselben Flug rufen verschiedene Kompensationsanbieter recht unterschiedliche Preise auf. Warum das so ist, erklärt Euch Reisebürocoach Saskia Sanchez in einer neuen Folge unserer Umweltserie.

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Kompensationsanbieter geben für die gleiche Leistung teilweise unterschiedliche Kompensationsbeträge an. Besonders auffällig ist das bei Flügen. Hier ein paar Gründe für die unterschiedliche Berechnung:

Die klimaschädliche Wirkung des Fliegens ist nicht nur auf das Treibhausgas Kohlendioxid CO₂ zurückzuführen, sondern auch auf andere Gase wie zum Beispiel Methan (ca. 28mal schädlicher) oder Lachgas (ca. 300mal schädlicher). Diese Gase werden unter dem Begriff CO₂-Äquivalente zusammengefasst. Einige Kompensationsanbieter rechnen nur mit CO₂ (zum Beispiel Google), andere beziehen die Wirkungen weiterer Gase mit ein.
Eine weitere Grundlage für die Berechnung ist die Flugmeilen-Distanz zwischen zwei Flugpunkten. Dabei tritt ab einer Flughöhe von 8.000 Metern Flughöhe eine besonders hohe klimaschädliche Wirkung ein. Deshalb sollte die Flugstrecke mit einem Faktor zwischen zwei und fünf multipliziert werden. Vom Umweltbundesamt wird der Faktor drei empfohlen, wie ihn zum Beispiel Atmosfair verwendet.
Die meisten Anbieter berechnen den Durchschnittsverbrauch aller Flugzeugtypen auf einer Strecke. Die Möglichkeit der Eingabe des spezifischen Flugzeugtyps führt zu genaueren, und eventuell höheren Ergebnissen, wenn eine Airline ältere Maschinen einsetzt.
Pro Tonne CO₂ verlangen die Kompensationsanbieter unterschiedliche Preise, je nachdem, wie viel es sie kostet, diese in einem ihrer Klimaschutzprojekte zeitnah einzusparen.

Fazit: Der billigste Anbieter spart Dir und Deinem Kunden zwar Geld bei der Kompensation, ist aber nicht ganz fair. Zwei Kompensationsanbieter, die Du bedenkenlos empfehlen und selbst nutzen kannst, sind Atmosfair mit Sitz in Berlin (Stiftung Warentest Testsieger 2022) und Myclimate aus Zürich.

Du hast Anregungen, Kritik oder eine gute Idee fürs Klima? Dann schreib' uns: redaktion@gloobi.de

Sanchez Saskia Reisebürotrainer Foto privat.jpg — privat

Saskia Sánchez ist freiberufliche Trainerin und Dozentin in der Tourismusbranche. Sie hat über 30 Jahre Erfahrung am Counter und arbeitete unter anderem für TUI, Windrose und Atmosfair. Auf einer Inforeise durch Namibia 2012 wurde sie Fan von nachhaltigem Tourismus und Klimaschutz, seitdem macht sie sich für das Thema stark.