Wie die Touristik wieder mehr Nachwuchs anziehen kann
Tanja Mörtel (Foto) hat bei Schmetterling eine Ausbildung zur Tourismuskauffrau absolviert. Demnächst wird sie zur Junior Project Managerin befördert, mit der Aufgabe, sich auch um den Nachwuchs zu kümmern. Counter vor9 erzählt die 23-Jährige, warum sie dem Tourismus treu bleibt und wie Unternehmen junge Leute besser ansprechen können.

Schmetterling
Tanja Mörtel weiß, was viele Jugendliche bei der Berufswahl interessiert
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"Mein Start ins Berufsleben verlief glatt, hatte aber auch viel mit Zufall zu tun", erzählt Tanja Mörtel. Sie habe genau gewusst, dass sie die Schule gegen einen Arbeitsplatz tauschen wollte. Bei der Wahl der Branche war sie noch unentschlossen und hat sich bei Karrieretagen die Präsentationen vieler Firmen angeschaut. Jedoch bleibe so eine wegweisende Entscheidung schwierig, man erhalte dabei ja nur einen kleinen Einblick. "Und ich kann doch keine 50 Praktika machen", schildert sie das Problem, vor dem viele Jugendliche stehen. Ein Freund empfahl ihr Schmetterling im fränkischen Geschwand, die unter anderem die Bereiche Busreisen, IT und Reisebürokooperation unter einem Dach vereinen. Sie bewarb sich und so kam eins zum anderen, sagt sie.
Mit Azubis neue Azubis anwerben
Ihr Tipp für Unternehmen auf Nachwuchssuche ist generell, dorthin zu gehen, wo die Zielgruppe ist. "Im Internet ist das derzeit ganz klar Instagram", sagt die Touristikkauffrau. Schmetterling ist dort mit dem eigenen Recruiting-Channel Young Talents vertreten. Zudem findet sie es wichtig, dass die Absender der Botschaft Azubis oder eben junge Fachkräfte sind und nicht der Abteilungsleiter. Die Vorstellung der Berufsbilder komme auf Augenhöhe besser und authentischer rüber, wenn etwa Azubis aus ihrem Job-Alltag erzählten. Solche Recruiting-Videos finde der Nachwuchs aktuell auf Young Talents, da erzählen Testimonials aus dem Haus von der Arbeit als Grafikdesigner, im Marketing, Vertrieb und E-Commerce.
In Präsenz müssten Messen und Tage der offenen Tür wieder viel häufiger stattfinden, für das unverbindliche Beschnuppern. Und ein weiterer wichtiger Punkt seien niedrige Hürden für Bewerber. Bei Schmetterling könne etwa jeder Interessent in der Zentrale anrufen und bekomme gleich oder zeitnah jemanden aus der Personalabteilung ans Telefon, sagt Mörtel.
Der Fun-Faktor gehört in den Fokus
Die Player der Reisebranche müssten sich umstellen und auch mehr Gehalt zahlen, denn Corona habe durch den kompletten Stillstand schon sehr am Image der Reiseindustrie genagt. Zumindest bei allen, die Sicherheit suchten. Das Positive gehöre viel stärker in den Vordergrund gerückt. Es mache schließlich Spaß, Kunden die Urlaubswünsche zu erfüllen. "Für mich war ein Branchenwechsel kein Thema, ich bin sehr glücklich im Tourismus und bei Schmetterling", sagt die junge Touristikerin und freut sich auf ihre neue Aufgabe. In Kürze wird sie Junior Project Managerin, derzeit sitzt sie schon bei Bewerbungsgesprächen der Personaler mit dabei. Und die Betreuung der Auszubildenden beginnt im September.
Sabine Schreiber-Berger