Tourismusnachwuchs sucht Unterstützer für Mallorca-Projekt

Die Klasse wolle Mallorca bewusst anders zeigen, sagt der 23-jährige Phil Kolberg. Die Insel sei "so viel mehr als nur der Ballermann" und befinde sich im Wandel. Die Reise solle zeigen, was vor Ort an Natur, Projekten und Angeboten rund um verantwortungsvolles Reisen möglich ist – von lokalen Initiativen bis zu nachhaltigen Ausflügen. "Wir sind die Zukunft, wir gestalten auch die touristische Zukunft. Darum ist uns das Projekt so wichtig beziehungsweise eine echte Herzensangelegenheit", so der angehende Tourismuskaufmann.

Die Schüler der Klasse der Hamburger Schule für Schifffahrt und Touristik kommen aus unterschiedlichen Betrieben, erzählt Klassensprecher Kolberg im Gespräch mit Counter vor9. Gut die Hälfte arbeitet im Reiseverkauf, weitere Azubis sind unter anderem im Business Travel, bei Veranstaltern und einer Reederei beschäftigt.

Das Mallorca-Projekt wird benotet

Die Gruppe hat sich eine Rundreise auf Mallorca mit mehreren Standorten vorgenommen, zwei Nächte in Can Picafort, drei Nächte in Alcúdia und anschließend zwei Nächte in Palmanova. An jedem Tag übernehmen jeweils zwei Schüler die Reiseleitung und gestalten Programm sowie Inhalte – mit touristischem Bezug und passend zum Thema Nachhaltigkeit. Begleitet wird die Gruppe von zwei Lehrkräften. "Die Projektreise ist Teil der Ausbildung und wird benotet – inklusive Planung und Durchführung", sagt Kolberg.

Budgetdeckel macht Partner nötig

Eine besondere Hürde ist laut Kolberg die Finanzierung. Für Klassenfahrten gelte in Hamburg ein Höchstsatz von 470 Euro Eigenanteil pro Person. "Mehr darf ein Schüler nach Vorgabe der Stadt Hamburg nicht ausgeben", sagt Kolberg. Deshalb sei die Reise auf Unterstützung angewiesen – über Sachleistungen, Kontakte oder finanzielle Förderung. Spenden wären nach Angaben der Klasse mit offiziellem Spendenbescheid möglich.

Partner wie Zafiro, TUI Cruises und Condor sind bereits an Bord, um Teile der Reise auf die Beine zu stellen. Mit Condor habe man etwa einen Workshop in der Berufsschule vereinbart, das ergebe eine Win-win-Situation für beide Seiten.

Gesucht sind Kontakte und nachhaltige Ausflüge

Offen sind laut Kolberg vor allem Programmpunkte vor Ort, etwa nachhaltige Aktivitäten, lokale Projekte und Anbieter, die sich vorstellen wollen. Ein zentrales Problem sind die Wege auf der Insel. "Die Fortbewegung vor Ort gestaltet sich schwierig", sagt Kolberg. Das Bus- und Bahnnetz sei nicht optimal ausgebaut, damit gerieten die Transportkosten zu hoch. Man befinde sich bereits in Gesprächen mit TUI Musement für die Aktivitäten. Dennoch werden weitere Partner gesucht, für lokale Projekte und auch um Transfers zu ermöglichen, macht Kolberg deutlich.

Alle Sponsoren und Unterstützer erhielten mediale Aufmerksamkeit, denn die Klasse wolle das Projekt auch im Nachgang präsentieren. Geplant sind vor, während und nach der Reise Inhalte, die über die Social-Media-Kanäle der Ausbildungsbetriebe sowie einem eigens für das Projekt aufgelegten Social-Media-Auftritt. Wer die Projektreise unterstützen oder Kontakte auf Mallorca vermitteln kann, kann sich per E-Mail an Phil Kolberg wenden. "Jede Form der Unterstützung hilft uns, unser nachhaltiges Bildungsprojekt erfolgreich umzusetzen und jungen Menschen die Bedeutung verantwortungsvollen Reisens näherzubringen", wirbt der 23-Jährige.