29. August 2022 | 07:00 Uhr
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"Solo-Traveller klingt doch gleich viel positiver"

Andrea Lippkau ist seit 30 Jahren in der Touristik und hat ihr eigenes Reisebüro in Reken im Münsterland. Sie hat sich unter anderem auf Gruppenreisen für Alleinreisende und Singles spezialisiert. Die Begrifflichkeiten jedoch störten viele Kunden, erzählt Lippkau im Gespräch mit Counter vor9.

lippkau reisen Foto Lippkau Reisen

Junge Kunden von Lippkau Reisen suchen Action, hier eine Gruppe beim Rafting

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Touristikerin Lippkau ist derzeit viel beschäftigt und heilfroh darüber, endlich wollten und könnten die Menschen wieder reisen. Umso wichtiger sei es derzeit, perfekten Service zu bieten. "Wir arbeiten aktuell an einer hohen Kundenzufriedenheit und schieben extra Schichten, um die Saison 2023 mit anzukurbeln", sagt die Counter-Fachfrau. Denn wer jetzt von einem gelungenen Urlaub zurückkehre, buche häufig gleich für das nächste Jahr.

Bei Alleinreisenden gehe es in der Beratung immer noch darum, ihnen nach zwei Jahren Pandemie die Angst vor Gruppenreisen zu nehmen. Sie beobachtet seit Corona den Trend, dass die Kunden lieber in kleinen Gruppen verreisen wollten oder gleich selbst für eine Gruppe aus Bekannten anfragten.

Junge Kunden offener und unkomplizierter
Ihre wichtigste Klientel sind junge Kunden, die seien viel hungriger nach Urlaub, offener bei den Zielen und weniger ängstlich, sagt Lippkau. Zum Glück habe sie bei der Ausrichtung der neuen Webseite und ihrem Marketing auf ein junges Publikum gesetzt. "Urlaub wie Du ihn willst" ist der neue Claim von Lippkau Reisen. Aktuell wirbt sie in der lokalen Presse mit dem Begriff "Solo-Traveller", das sei positiver und klinge nicht so nach Einsamkeit. Denn wer ohne Begleitung verreist, ist nicht automatisch einsam oder sucht einen Partner, selbst wenn Singles dabei sind, weiß Lippkau. Dabei hätten sich schon viele Paare gefunden bei den Gruppenreisen. Vor Jahren sei eine Teilnehmerin quasi gleich in Kanada geblieben, die hatte sich in den Busfahrer einer Rundreise verliebt, erzählt sie.

Strenge Altersgrenzen
Probleme bereiteten ihr ab und an die strengen Altersgrenzen der Veranstalter. So habe sie kürzlich einen Kunden mit viel Aufwand noch für eine Gruppenreise buchen können, für die er eigentlich schon zu alt war. Er kannte jedoch das Produkt aus früheren Reisen und wollte nichts anderes ausprobieren. Sie habe dann lange mit dem Veranstalter telefonieren müssen, um grünes Licht zu bekommen. Denn dort hieß es, es gebe in der Folge Reklamationen. Man vergraule sich so die jüngeren Kunden und verliere den USP, wenn man sich nicht an die Vorgaben halte. Dennoch habe das dann geklappt, sagt sie.

Für Neukunden mehr Beratung
Insgesamt habe sie viele neue Kunden, weil in der Region zahlreiche Reisebüros geschlossen hätten. Das sei zwar positiv, erfordere jedoch einen hohen zeitlichen Aufwand. "Auf die Neuen muss man sich auch neu einstellen, es gibt eine ausführliche Kennenlernphase", sagt Lippkau. Und es komme auch mal vor, dass man nicht zusammenpasse. "Das ist aber zum Glück der Einzelfall und nicht die Regel", lacht Lippkau. Am wichtigsten sei es, den Kunden eine gute Zeit zu bereiten – Krisen gebe es genug.

Sabine Schreiber-Berger

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