Schauinsland geht mit neuer Führungsstruktur in die Zukunft
Schauinsland Reisen stellt die Führungsstruktur grundlegend um. Erst im Juli 2024 war Steffen Kassner (links) von seinem Vater Gerald Kassner (rechts) in die Geschäftsführung berufen worden. Nun wechseln beide 2026 in einen neu zu gründenden Beirat. Zwei langjährige Manager werden per sofort in die Geschäftsführung berufen, 2026 soll ein externer CEO kommen.
Schauinsland Reisen
Steffen Kassner (links) und Gerald Kassner (rechts) werden das Familienunternehmen Schauinsland Reisen bald über einen neu einzurichtenden Beirat steuern
Den Spirit der Malediven entdecken
Das Sun Siyam Erlebnis neu gedacht. Exklusiver Luxus trifft auf maledivische Gastfreundschaft. Maßgeschneiderte Erlebnisse verführen die Sinne, entfachen Staunen und wecken Entdeckerlust. Gemeinsam mit Ihren Kunden schreiben wir ein neues Kapitel voller Inspiration und unvergesslicher Momente. Reise vor9
Gerald Kassner, CEO und Gesellschafter von Schauinsland Reisen, stellt die Weichen für die Zukunft des drittgrößten Reiseveranstalters mit Sitz in Duisburg. Der 62-jährige Touristiker will den Weg bereiten, damit das Familienunternehmen perspektivisch durch ein externes Management geführt werden kann. Die ursprüngliche Idee, dass sein Sohn Steffen die Familientradition in vierter Generation operativ fortführt, wird damit nicht realisiert. Stattdessen wechseln beide Kassners im kommenden Jahr in einen neu zu gründenden Beirat, um von dort aus die strategische Entwicklung des Unternehmens weiter zu begleiten.
Die Umstrukturierung erfolgt in zwei Stufen. Im Dezember 2025 rücken zunächst Markus Förster und Detlef Schroer in die Geschäftsführung auf. Förster, seit 27 Jahren im Unternehmen und bisher Leiter des Flugbereichs, übernimmt die Position des Chief Commercial Officers (CCO). Schroer, seit 15 Jahren für Vertrieb und Reservierung verantwortlich, wird Chief Sales Officer (CSO).
Ein externer CEO wird nun für Schauinsland Reisen gesucht
In einem zweiten Schritt plant Schauinsland Reisen die Rekrutierung eines externen CEO, der als Hauptgeschäftsführer fungieren soll. Einen festen Zeitplan gibt es dafür nicht. "Wir nehmen uns da die Zeit, die wir brauchen", sagte Gerald Kassner im Gespräch mit Reise vor9. "Wenn er oder sie Mitte, Ende nächsten Jahres anfängt, super. Wenn es länger dauert, dauert es länger." Das Unternehmen gehe bewusst mit der Information an die Öffentlichkeit, obwohl noch keine Person gefunden sei, um ein klares Bild der künftigen Ausrichtung zu zeichnen. Bis ein neuer CEO gefunden ist, führen Vater und Sohn das Unternehmen weiterhin gemeinsam in ihrer Rolle als Geschäftsführer.
"Wichtig ist uns zu betonen, dass wir den Schritt aus einer verantwortungsvollen Rolle heraus machen", ergänzt Steffen Kassner im Gespräch mit unserer Redaktion. "Wir wollen das Unternehmen noch zukunftsfähiger aufstellen. Wir wollen künftig ein etwas breiteres Geschäftsführungsteam haben und auch bewusst von außen noch Expertise reinholen, damit wir uns auch unabhängiger machen von Einzelpersonen."
Er selbst habe für sich die Erkenntnis erlangt "dass meine Stärken, die Mehrwerte, die ich dem Unternehmen wirklich bieten kann, dass ich das besser aus einer beratenden, begleitenden Funktion herausmachen kann. Und da möchte ich bewusst das operative Management einem spezialisierten Team überlassen", begründet er seinen anstehenden Wechsel in den Beirat.
Beirat wird eng an die Geschäftsführung angebunden sein
Und sein Vater erklärt die Neuaufstellung mit dem persönlichen Wunsch nach etwas mehr Freizeit und persönlicher Unabhängigkeit: "Langfristig gesehen möchte ich mich ein bisschen aus der operativen Rolle zurückziehen und mehr die strategische, beratende Rolle einnehmen. Ich bin jetzt 62 und habe jetzt 35 Jahre lang hier angeschoben und aufgebaut."
Gerald Kassner wird zunächst den Vorsitz des Beirates übernehmen. Der Beirat werde sich um strategische Ausrichtung, Governance und Unternehmensrepräsentation kümmern, sagt Steffen Kassner. "Der Beirat und die Geschäftsführung werden eng miteinander verzahnt sein", erklärte er. "Da gibt es durchaus eine Reihe zustimmungspflichtiger Geschäfte, wo die Geschäftsführung das auch gar nicht ohne den Beirat entscheiden kann."
Gerald Kassner verspricht, weiter mit voller Energie dabei zu bleiben
Gerald Kassner betont, dass der Übergang schrittweise erfolgen werde: "Ich habe keinerlei Exit-Gedanken. Ich werde weiter mit aller Kraft und vollem Engagement dabei sein. Ich kann nicht sagen, dass ich jetzt irgendwie nur noch 50 Prozent mache. Nein, ich will erstmal mit aller Energie dabei bleiben und auch für die Firma da sein." Erst mittelfristig werde sein Engagement sukzessive zurückgehen.
Spekulationen über einen möglichen Verkauf des Unternehmens weist Gerald Kassner entschieden zurück. "Das wird unser Baby bleiben. Das wird mein Baby bleiben und auch das von Steffen", sagte er im Gespräch mit Reise vor9. Das Unternehmen habe ein sehr stabiles Geschäft und ein "super Team".
Neben den Geschäftsführern wird das Unternehmen weiterhin von einer erfahrenen erweiterten Führungsebene geleitet. Dazu gehören Klaus Erdmann (Finanzen und Controlling), Andreas Rüttgers (Hoteleinkauf und Marketing) sowie Harald Rutert (Legal).
Pascal Brückmann