10. September 2022 | 11:23 Uhr
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QTA und Aerticket reichen LH-Bonus an Reisebüros weiter

Nach Gesprächen mit Lufthansa habe man eine positive Lösung für die angeschlossenen Reisebüros ohne eigene IATA-Agentur gefunden, teilt der Sprecher des Kooperationsverbundes QTA, Thomas Bösl (Foto), mit. Die versprochenen Kulanz-Gutschriften für Umbuchungen würden ihnen direkt ausgezahlt. Auch der Consolidator Aerticket kündigt nun Zahlungen an.

Bösl Thomas

QTA-Chef Thomas Bösl leitet den LH-"Marketing-Bonus" an die Mitglieder der angeschlossenen Organisationen weiter

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Mit den Gutschriften werde die Mehrarbeit in den Reisebüros infolge der Flugabsagen und Ihr Engagement im Sinne der gemeinsamen Kunden honoriert, erklärt QTA-Sprecher Thomas Bösl. Die Gutschrift beträgt nach seinen Angaben bis zu zehn Euro pro betroffener Reise.

Behandelt werden laut Bösl alle Flugstreichungen auf von Lufthansa durchgeführten Inlands- und Europa-Flügen ab Deutschland im Zeitraum Juni bis September. Ausgeschlossen seien Flugausfälle wegen Streiks sowie Flüge im Rahmen von Pauschalreisen, die beim Reiseveranstalter ausgestellt worden seien. Die genauen Bedingungen und das weitere Vorgehen werde die QTA den Reisebüros rechtzeitig bis Ende September mitteilen, so Bösl weiter.

Wie reagiert der Wettbewerb?

Damit können die rund 5.000 Reisebüros der Ketten und Kooperationen, die sich dem QTA-Verbund angeschlossen haben und nicht über eine Iata-Agentur verfügen, auf ihren Teil an der von Lufthansa angekündigten Ausschüttung hoffen. Allerdings kommt es dabei auf den konkreten Buchungsweg an. Denn offenbar planen nicht alle Consolidators, den LH-Bonus an die Büros weiterzuleiten. Einige wollen damit offenbar ihre eigenen Prozesskosten decken.

Ursprünglich hatte dies auch der Ticketgroßhändler Aerticket angekündigt. Doch nun folgt die Kehrtwende. Man habe "in den vergangenen Tagen hinter den Kulissen intensiv mit Lufthansa verhandelt" und die Reisebüros würden "in Kürze für ihre immense Mehrarbeit der vergangenen Wochen entschädigt". "Zumindest für einen Teil davon", fügt Aerticket-Chef Rainer Klee hinzu. Man analysiere derzeit Ticketzahlen und Aufwand und ziehe Anfang Oktober Bilanz, teilt das Unternehmen mit. Das Geld solle noch im Oktober ausgezahlt werden und der Betrag werde sich zwischen fünf und zehn Euro pro umgebuchtem Ticket bewegen.

Warten auf weitere Entscheidungen

Bei anderen Organisationen sind die Verhandlungen offenbar noch nicht abgeschlossen. So erklärte der Chef der Reisebürokooperation TSS, Manuel Molina, im aktuellen Reise vor9 Podcast, seine Organisation habe von Lufthansa noch kein konkretes Angebot erhalten. Mögliche Zahlungen werde man aber an die Mitglieder weiterleiten. Außerdem buchen viele TSS-Büros ihre Flugtickets über Aerticket.

Weitere Ketten und Kooperationen, wie Best Reisen und Lufthansa City Center wollten sich auf Anfrage von Reise vor9 nicht zu ihren Umgang mit dem Thema äußern, was Spekulationen über die Verwendung der von Lufthansa versprochenen Zahlungen breiten Raum lässt. Auch FTI wollte im Hinblick auf den eigenen Consolidator FTI Ticketshop keine Aussage treffen. Die nunmehr von der QTA und Aerticket publik gemachten Lösungen im Streit um unbezahlte Mehrarbeit durch Flugumbuchungen dürften indes auch für sie den Druck erhöhen, ihre Reisebüropartner nicht leer ausgehen zu lassen.

Christian Schmicke

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