28. Januar 2021 | 07:00 Uhr
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Nur wenig neue Reisebuchungen im Dezember

Reisebüros und Reiseportale haben im Dezember kaum Neugeschäft abgeschlossen. Die Buchungen erreichten nicht einmal ein Fünftel des Vorjahresmonats, in dem noch niemand die Corona-Pandemie erahnte. Dies zeigen die Daten des touristischen Handels-Panels Travel Insights.

Diagramm Rückgang Reisen Koffer Foto iStock Bet Noire.jpg

Der Reisevertrieb sieht noch kein Licht am Horizont, im Dezember lag das Neugeschäft nur bei 20 Prozent des Vorjahres

Zum Buchungsstand per Ende Dezember weisen die Vorausbuchungen für die kommende Sommersaison 2021 in Umsatz kumuliert einen Verlust von 68 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf, so die Auswertung des TDA Travel Intelligence. Die aktuell noch laufende Wintersaison von November 2020 bis April 2021 ist nach Meinung der Daten-Analysten „aufgrund des Lockdowns praktisch verloren“. Erst für die Reisezeit ab Pfingsten sehen sie die Urlaubsbuchungen langsam ansteigen.

Die laufende Wintersaison weist inklusive der Reisestornierungen bis Ende Dezember zum aktuellen Buchungsstand einen Umsatzrückgang von insgesamt 86 Prozent auf. Diese Verluste dürften sich in den kommenden Buchungsmonaten weiter erhöhen, weil Urlaubsreisen während des Lockdowns kaum stattfinden. Absagen seitens der Reiseveranstalter werden bei TDA Travel Intelligence erst zum Ende des jeweiligen Reisemonats bereinigt. Ab Januar abgesagt Reisen sind also noch nicht berücksichtigt.

Vergleicht man die Buchungsstände im Dezember 2019 und 2020, stehen die Vorausbuchungen für die Sommersaison kumuliert bei einem Minus von 68 Prozent. Bereinigt, also unter der Berücksichtigung, dass ein Großteil der zum Stand Dezember 2019 eingebuchten Sommerreisen im späteren Verlauf des Jahres abgesagt werden mussten, weist der kommende Sommer noch ein Plus von 25 Prozent auf. Umbuchungen aus dem Vorjahr sind hier allerdings enthalten.

Derzeit wird vor allem Sommerurlaub in den Ferienmonaten Juli und August gebucht. Der Fokus liegt dabei auf Griechenland mit dem höchsten Umsatzanteil von 20 Prozent gefolgt von den Kanaren. Sichtlich ansteigend zeigen sich zudem Reisebuchungen zu Pfingsten im Mai. Dass schon in den Osterferien Reisen wieder möglich sein werden, glaubten im Buchungsmonat Dezember offenbar nur wenige. Nur neun Prozent des gebuchten Umsatzes entfiel auf März und April.

TDA Travel Intelligence basiert auf den Buchungsdaten von rund 1.750 Reisebüros, die den stationären Vertrieb in Deutschland repräsentativ abbilden. Zusätzlich werden die Buchungsdaten der klassischen Reiseportale und der Websiten der Reiseveranstalter erfasst.

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