5. September 2025 | 07:00 Uhr
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Forchheimer Reisebürochefin zieht Schlussstrich

Nach zwei Jahrzehnten Selbstständigkeit schließt Dorothea Sandner-Dintsios ihr Reisebüro Union Tours in Forchheim. Gründe sind laut Touristikerin der Fachkräftemangel, die Folgen der Corona-Pandemie und der wachsende Online-Wettbewerb. Ganz aus der Branche will die 59-Jährige jedoch nicht aussteigen, wie sie im Gespräch mit Counter vor9 erzählt.

Geschäftsaufgabe

Reiseberaterin Dorothea Sandner-Dintsios will als Angestellte weitermachen

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"Es ist emotional, klar hängt man da dran", sagt Dorothea Sandner-Dintsios, die langjährige Inhaberin des Forchheimer Reisebüros Union Tours. Die 59-Jährige hat in über 20 Jahren Selbstständigkeit einige Höhen und Tiefen der Branche miterlebt, wie sie Counter vor9 erzählt. Jedoch sei ihr die Arbeit zuletzt über den Kopf gewachsen und das Privatleben zu kurz gekommen. 

Ihr Weg ins Touristikgeschäft habe sich eher zufällig ergeben, denn eigentlich hatte sie ein Studium in Germanistik und Journalistik begonnen. Da das nicht ganz ihren Erwartungen entsprochen habe, sei sie 1992 mit Bewerbungsunterlagen unter dem Arm in ein Reisebüro marschiert. Erste Stationen waren das Amtliche Reisebüro Erlangen und später Stöcklein Reisen in Forchheim. 2006 übernahm sie schließlich die Agentur Union Tours, zunächst als GmbH, später als Einzelfirma. Der Kontakt für die Übernahme habe sich seinerzeit bei einer Inforeise ergeben, erzählt Sandner-Dintsios.

Viel Verantwortung als One-Woman-Show

Sandner Dintsios Dorothea Foto Union Tours

Sandner-Dintsios führte das Büro viele Jahre allein, unterstützt von Lehrlingen oder Praktikanten. "Alles machen, ständig erreichbar sein, sogar im Urlaub", beschreibt sie die Belastung. Hinzu kamen die bürokratischen Hürden, etwa die aufwendige Liquidation der GmbH. Der endgültige Schritt zur Schließung des Büros sei in diesem Sommer gefallen. Die Pandemie habe den Trend zur Online-Buchung verstärkt, so ihr Eindruck. Hinzu kamen laut Sandner-Dintsios die Folgen ihres Umzugs in ein kleineres Ladenlokal, wenn auch nur wenige Straßen entfernt, den viele Stammkunden nicht mitgemacht hätten. "Fachkräftemangel und steigende Kosten taten ihr Übriges", sagt sie zu der Entscheidung, die ihr nicht leicht gefallen sei.

Blick nach vorn

Ganz verabschiedet sich die 59-Jährige aber nicht aus der Branche. Sie befindet sich bereits in Gesprächen für eine neue Aufgabe und will spätestens am 1. Oktober wieder als Angestellte am Counter starten. "Ich will die Verantwortung nicht mehr alleine schultern, aber das Fachwissen bleibt ja", sagt sie. Bis Jahresende betreut sie noch bestehende Buchungen, zudem laufe der Mietvertrag erst im Dezember aus. Für die Kunden will Sandner-Dintsios so lange wie möglich ansprechbar bleiben. "Mit einem weinenden Auge schaue ich zurück, aber auch mit Zuversicht nach vorn", sagt sie.

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