15. April 2023 | 16:29 Uhr
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Azubi-Coach Kail will Begeisterung für Touristik weitergeben

Andrea Kail (Foto) schult angehende Touristikfachleute, ist IHK-Business-Trainerin und freier Coach für Kinder und Jugendliche. Sie ist seit 19 Jahren bei Schauinsland tätig und steht auch dort seit 2018 dem Nachwuchs beratend zur Seite. Im Gespräch mit Counter vor 9 erklärt Kail, was die Jungen im Job brauchen und was nicht.

Kail Andrea Azubi Coach Schauinsland Foto Schauinsland

Coach Andrea Kail gibt ihr Wissen an Auszubildende weiter, hier bei einem Event in der Zentrale von Schauinsland

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Dass ihr neben der Arbeit am Counter auch die Arbeit mit Azubis und das Halten von Präsentationen Spaß machen, hat die Reiseverkehrskauffrau früh gemerkt. Darum hat sich Kail 2018 nach Rücksprache mit dem Arbeitgeber dazu entschlossen, dem Ganzen ein Fundament zu geben und sich zur IHK Business Trainerin weitergebildet. "In Coachings kann ich meine Stärken ausspielen, um den touristischen Nachwuchs zu fördern", sagt sie. Dabei gehe es zunächst um Dinge wie Persönlichkeitsentwicklung und Selbstwertgefühl, dieser Bereich werde oft vernachlässigt. "Die Jungen sind teils noch in der Pubertät, wissen noch nicht genau, wer sie sind und wie sie selbstbewusst auftreten können", sagt Kail. Diese Fähigkeiten seien wichtig, um im Team gut zu funktionieren und bei der Arbeit mit Kunden im Reiseverkauf. Bei Schauinsland etwa fahre sie mit den Azubis auf einen dreitägigen Workshop, bei dem es um Sozialkompetenz und Konfliktmanagement gehe.

Ansprache auf Augenhöhe 
Der Nachwuchs habe sich durch das Überangebot an Stellen in den letzten Jahren verändert, die Erwartungen an den Job seien gestiegen, so ihr Eindruck. Eine gute Work-Life-Balance sei wichtig, aber auch ein gutes Klima am Arbeitsplatz, berufliche Perspektive und Schulungen sowie Inforeisen. "Die Jungen, die ich erlebe, brennen für ihren Beruf", sagt Kail. Sie wollen auf Augenhöhe angesprochen und gefördert werden.

Jede Gelegenheit zur Weiterbildung nutzen
"Das ist sowieso mein Tipp an alle Reisebüros mit Azubis: Schickt sie so viel wie möglich auf Inforeisen, Events und auf Schulungen sowie Weiterbildungen", so Kail. Denn das sei die beste Schule für einen Beruf in der Touristik, hier gehe es um Emotionen, um Menschen und um gute Netzwerke.

Zuletzt hat Kail ein Verkaufstraining bei den Schauinsland-Tagen "Azubis in besten Händen" gehalten, mit 44 Teilnehmern. Das größte Kompliment sei, wenn die Teilnehmer danach sagen, dass sie Spaß hatten, viel gelernt haben und der Kurs nicht wie Schule war. Sie wolle den angehenden Expis beibringen, wie sie gekonnt am Counter kommunizieren und dann auch verkaufen. "Die Berufsschule ist da sehr theoretisch und fragt: Verkaufe ich auf Gefühlsebene oder eher sachlich. Mir geht es um die praktische Umsetzung", sagt Kail. "Ich will meine Begeisterung für die Reisebranche weitergeben."

Blick hinter die Kulissen
Zudem sei es wichtig, dass der Reisebüronachwuchs auch die Veranstalterseite kennenlerne. Daher habe es bei den Azubi-Tagen eine Rallye durchs Haus gegeben, bei der acht Abteilungen durchlaufen wurden. "Was braucht es, damit ein Produkt beim Reisebüro im Verkauf landet?". Auch solche Fragen würden vor Ort beantwortet. Das schaffe auch Verständnis für die spätere Zusammenarbeit, sei es bei der Erreichbarkeit oder anderen Belangen, weiß Kail. Ihr Eindruck ist, dass nicht viel erforderlich ist, um die Jugend für die Arbeit in der Reisebranche zu begeistern. "Das ist immer noch ein Traumberuf", das höre sie von vielen. Einzig beim Gehalt sei noch etwas Luft nach oben, dann ist die Touristik sexy wie eh und je, lacht Kail.

Sabine Schreiber-Berger

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