16. November 2020 | 07:00 Uhr
Teilen
Mailen

Warum eine Graslandschaft zum Nationalpark wird

Die Frage liegt wohl vielen auf der Zunge: Was ist an Gras so besonders, dass man es unter Schutz stellt? Ganze einfach: Der Grasslands Nationalpark in Saskatchewan ist eine der letzte intakten Prärielandschaften in Nordamerika, ein Naturwunder abseits der ausgetretenen Pfade. Außer Gras gibt es natürlich noch anderes zu sehen.

Kanada Saskatchewan Bisonherde Prärie Foto iStock Nafinney

Erst 2005 wurden Bisons wieder im Grasslands Nationalpark angesiedelt, heute gibt es wieder mehrere hundert Tiere

Gras, soweit das Auge reicht. Kein Wunder, der Grasslands Nationalpark im Südwesten der kanadischen Provinz Saskatchewan ist schließlich über 900 Quadratkilometer groß. Seit 1989 schützt er eine der letzten ursprünglichen Graslandschaften der nordamerikanischen Prärie. Hier wachsen mehr als 70 verschiedene Grasarten und 50 verschiedene Wildblumen.

Die Prärie war ein Schlaraffenland für die mächtige Bisons. Einst weideten hier Millionen der zotteligen wilden Rinder und prägten das Bild. Anfang des vergangenen Jahrhunderts verschwanden die Büffel fast ganz von der Bildfläche. Erst 2005 kehrten 71 Tiere im Rahmen eines Wiederansiedlungsprojekts zurück. Eine Erfolgsgeschichte, denn mittlerweile sind über 400 Bisons hier wieder heimisch.

Das Gebiet des Grasslands Nationalparks war auch für zahlreiche Stämme der First Nations Zuhause und Jagdgrund. Sitting Bull hatte hier nach der Schlacht am Little Big Horn einst Schutz gesucht. Von der indigenen Vergangenheit zeugen tausende Tipi-Ringe, die über den ganzen Park verteilt sind. Nicht zu übersehen und zu überhören sind die unzähligen Präriehunde. Außerdem lassen sich Antilopen, Koyoten und Adler beobachten.

Im Westen des Grasslands Nationalparks liegt das landschaftlich reizvolle Frenchman River Valley. Hier sind Besucher am besten zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Kanu unterwegs. Im Osten finden sie in der kargen Badlands jede Menge Dinosaurierfossilien. Nachts schlägt das Herz der Sternengucker höher. Der Park ist auch ein „Dark Sky Preserve“ zum Schutz des Lebensraums nachtaktiver Tiere. Kein Schimmer künstlichen Lichts stört den Blick auf den funkelnden Nachthimmel.

Mehr über die kanadische Provinz erfahren Sie mit unserer Themenwoche Saskatchewan auf Counter vor9: News, Hintergrund und Tipps für die Beratung im Reisebüro.

Anzeige Counter vor9