15. April 2020 | 15:23 Uhr
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Warum Airlines Hongkongs Corona-Screening genau beobachten

Die chinesische Sonderverwaltungszone ist mit ihrer aggressiven Strategie bei der Einreise am Flughafen offenbar erfolgreich. Verpflichtende Tests und Temperaturmessungen, Gesichtsmasken und neue Abstandsregeln an Bord könnten in nächster Zeit zum weltweiten Standard werden.

Hongkong  Flughafen

Wer in Hongkong enreist, wird sofort auf das Coronavirus getestet

Wer in Hongkong einreist, wird zunächst auf das benachbarte Messegelände der "Asia World Expo“ geschickt und muss sich dort einem Corona-Test unterziehen. Diese Maßnahme werde bis auf weiteres fortgesetzt, sagte ein Vertreter der Gesundheitsbehörde der "South China Morning Post".  Zwölf Stunden dauere es, bis das Ergebnis vorliegt und die Reisenden das Gelände verlassen dürfen, wenn der Test negativ ausfällt, berichtet das Blatt.

Hongkong fährt im Kampf gegen Corona eine rigorose Strategie. Wer überhaupt einreisen darf, erhält ein Armband, das seine Wege über eine Smartphone-App an die Behörden übermittelt. Das hierzulande zu Recht viel diskutierte Corona-Tracking ist dort Standard. Einreisen dürfen derzeit ohnehin nur Chinesen. Waren sie in den vergangenen zwei Wochen in anderen Ländern unterwegs, wird auch ihnen die Einreise verwehrt.

Als Mittel zur Eindämmung der Pandemie scheint die repressive Strategie zu funktionieren. Die Zahl der Infektionen in Hongkong sinke beständig, berichtet die "South China Morning Post". Nahezu alle Fälle der vergangenen Tage seien auf Reisende zurückzuführen.

Das erregt auch die Aufmerksamkeit des Luftfahrtverbandes IATA, der auf eine baldige Wiederaufnahme des Flugverkehrs hofft. Es sei klar, dass die Kontrolle der gesundheitlichen Rahmenbedingungen ein Schlüsselelement dazu sei, zitiert die in Hongkong erscheinende Zeitung IATA-Chef Alexandre de Juniac. Dabei sollten weltweit ähnliche Maßnahmen ergriffen werden, um ein Durcheinander unterschiedlicher Strategien zu vermeiden. Flächendeckende Covid-19-Tests, beim Check-in, Desinfektionsmittel, Masken und größere Abstände zwischen den Passagieren an Bord dürften dazugehören.

Ob Hongkong wirklich zur Blaupause für das weltweite Reisegeschehen taugt, ist indes fraglich. Denn auch die Offiziellen vor Ort räumen laut der "South China Morning Post" ein, dass sie derzeit lediglich eine Maschine gleichzeitig abfertigen können und dass die Kapazität bei 400 Passagieren am Tag erschöpft sei. An normalen Tagen nutzen aber rund 200.000 Passagiere den Flughafen.

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