5. Juni 2025 | 17:13 Uhr
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Verbot für Kreuzfahrten in neuseeländischem Fjord vom Tisch

Nach jahrelanger Unsicherheit hat Neuseeland entschieden, dass internationale Kreuzfahrtschiffe den Milford Sound weiterhin anlaufen dürfen. Die Regierung lehnt ein geplantes Verbot final ab, wie Seatrade Cruise News berichtet. Zugleich stellt sie rund acht Millionen Euro für Infrastruktur und Naturschutzprojekte in der Region bereit.

Neuseeland Milford Sound Kreuzfahrtschiff iStock Eduardo_Zapata.jpg

Der berühmte Milford Sound ist ein Fjord im Südwesten der Südinsel Neuseelands

Die neuseeländische Regierung hat gute Nachrichten für die Kreuzfahrtbranche. Der Zugang zum berühmten Milford Sound bleibt auch künftig für internationale Schiffe offen, verkündet Tourismusministerin Louise Upston. Damit wurde ein Vorschlag aus dem Jahr 2021 endgültig verworfen, der ein Verbot von Kreuzfahrten im inneren Fjord vorgesehen hatte. Auch die Schließung der Landebahn im kleinen Milford Sound Airport wurde demnach zurückgenommen.

Wirtschaft stärken, Natur schützen

"Wir unterstützen die lokale Wirtschaft und bieten den Betreibern Sicherheit", erklärte Tourismusministerin Louise Upston gegenüber neuseeländischen Medien. Gleichzeitig sollen Umweltaspekte nicht zu kurz kommen. Rund acht Millionen Euro will die Regierung in Maßnahmen investieren, die sowohl der Natur als auch der Tourismusinfrastruktur zugutekommen. Geplant sind laut Plänen unter anderem ein alpiner Wanderweg im Gertrude Valley und der Ausbau des Hochwasserschutzes am Cleddau River.

Branche zeigt sich erleichtert

Die Entscheidung wurde von der Kreuzfahrtindustrie mit Erleichterung aufgenommen. Die Cruise Lines International Association (Clia) kündigte an, auch künftig eng mit den Behörden zusammenarbeiten zu wollen, um einen verantwortungsvollen Tourismus in der Region zu gewährleisten. Milford Sound Piopiotahi sei ein Naturjuwel von "einzigartiger ökologischer und kultureller Bedeutung", betonte die Organisation.

Auch die New Zealand Cruise Association begrüßte den Schritt. Geschäftsführerin Jacqui Lloyd erklärte, dass die langjährige Unsicherheit dazu geführt habe, dass einige Reedereien ihre Routenplanung überdacht hätten. Die neue Klarheit sei daher ein wichtiges Signal für die Branche und unterstütze die regionale Tourismusentwicklung.

Geregelter Zugang für Nachhaltigkeit

Trotz der weiterhin möglichen Anläufe bleibt die Nutzung des Fjords streng reglementiert. Alle Kreuzfahrtschiffe, die Fiordland anlaufen, müssen eine Vereinbarung mit der Umweltbehörde Environment Southland unterzeichnen. Sie regelt den Zugang zur Küste und legt Standards für nachhaltige Nutzung und Schutz der Gewässer fest, darauf weist das Tourismusministerium hin.

Sabine Schreiber-Berger

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