TUI Cruises streicht Jamaika-Anläufe, JTB informiert

Nach Hurrikan Melissa bleibt Jamaikas Tourismus eingeschränkt. TUI Cruises sagt geplante Anläufe ab und verlegt Routen in die Dominikanische Republik; der Flughafen Montego Bay ist nicht für touristische Zwecke geöffnet, Hafenbereiche werden geprüft. Aida bewertet mögliche November- und Dezember-Anläufe noch. Das Jamaica Tourist Board informiert unterdessen tagesaktuell über die Entwicklung.

Das Jamaica Tourist Board (JTB) bündelt aktuelle Hinweise auf einer ständig gepflegten Travel-Alert-Seite mit Verfügbarkeiten und Öffnungen. Separate Übersichten listen Hotel-Wiedereröffnungen sowie Möglichkeiten und Einschränkungen bei Touren und Attraktionen.

Kreuzfahrt: TUI passt Route an, Aida prüft weiter

TUI Cruises könne "aufgrund der Auswirkungen des Hurrikans Melissa die geplanten Anläufe auf Jamaika nicht wie vorgesehen durchführen", erklärt die Reederei auf Anfrage von Reise vor9. Man wisse, "wie sich unsere Gäste auf diese Ziele gefreut haben – und auch Jamaika könnte gerade jetzt Unterstützung durch anlaufende Schiffe gut gebrauchen". Gleichzeitig habe die Sicherheit von Gästen und Crew "jederzeit höchste Priorität".

In Teilen Jamaikas werden noch Schäden in den Hafenbereichen untersucht, der Flughafen Montego Bay ist derzeit nicht für touristische Zwecke geöffnet. Einzelne Schiffsanläufe seien zwar technisch erfolgt, ein regulärer Gästebetrieb sei jedoch stark eingeschränkt; viele Landausflüge fielen mangels verfügbarer Agenturen aus.

Um eine sichere Ab- und Weiterreise zu gewährleisten, hat TUI Cruises den Fahrplan geändert. Für Gäste an Bord endet die Reise nicht in Montego Bay, sondern in der Dominikanischen Republik. Für anreisende Gäste startet die Reise ebenfalls in der Dominikanischen Republik. Ob künftige Anläufe stattfinden, hänge von behördlichen Freigaben, Infrastruktur sowie der Durchführung von Landausflügen und Flügen ab; Änderungen würden umgehend mitgeteilt.

Aida Cruises hält sich die Entscheidung zu Anläufen Ende November und Anfang Dezember laut einer Antwort auf eine Anfrage von Reise vor9 offen und verweist auf eine laufende Lagebewertung mit den Behörden. Das Ausmaß der Schäden lasse sich noch nicht abschließend beurteilen; Anpassungen der Routen oder der Flugverbindungen seien möglich.

Hotellerie: gestufte Rückkehr

Sandals Resorts International kündigt unterdessen an, ab dem 6. Dezember fünf Häuser in Ocho Rios und Negril wieder zu öffnen: Sandals Dunn’s River, Sandals Royal Plantation, Sandals Ochi Beach Resort, Sandals Negril und Beaches Negril. Sandals Montego Bay, Sandals Royal Caribbean und Sandals South Coast sollen nach Modernisierungen voraussichtlich Ende Mai kommenden Jahres wieder eröffnen. Sandals-Chairman Adam Stewart betont, die Systeme und Einrichtungen seien überprüft; die Rückkehr der Besucher sei wichtig für die Erholung des Landes.

Hilfe benötigt

Jamaika benötigt unterdessen weitere Unterstützung. Dringend gefragt sind nach Angaben des JTB Hilfspakete (Lebensmittel, Hygieneartikel für Babys und Erwachsene), Planen, Dachzink und Wellblech, Sperrholz, Nägel und Befestigungsmittel, Bauholz/2x4-Latten, Dachpappe und Dichtmasse, Decken und Bettwäsche, Reinigungsmittel sowie Taschenlampen oder Solarleuchten.

Christian Schmicke