9. Juli 2021 | 16:11 Uhr
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RKI stuft ganz Spanien als Risikogebiet ein

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen wird das Reiseland auf der Risikoliste des Robert-Koch-Instituts hochgestuft. Praktisch ändert sich für Reisende dadurch kaum etwas, allerdings könnte schon in einer Woche eine weitere Verschärfung anstehen.

Spanien Grenze

Das RKI erklärt Spanien zum Risikogebiet; für Urlauber zunächst ohne große Auswirkungen

Während bislang nur einzelne spanische Städte und Regionen als Corona-Risikogebiete eingestuft worden waren, wie etwa Andalusien, Katalonien und das Baskenland, fällt nun wieder das gesamte Land inklusive der Balearen in diese Kategorie. Praktische Konsequenzen hat dies zunächst nicht. Denn seit Anfang Juli fällt für Rückkehrer aus "einfachen" Risikogebieten keine Quarantänepflicht mehr an, wenn sie einen negativen Corona-Test vorweisen können. Auch eine Reisewarnung erfolgt für die betreffenden Länder und Regionen nicht mehr.

Allerdings dürfte Spanien diese Woche nur knapp an einer Einstufung als Hochinzidenzgebiet vorbeigeschrammt sein. Denn am Freitag überschritt das Land insgesamt die Sieben-Tage-Inzidenz von 200 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner, die seit dem 1. Juli vom Auswärtigen Amt zur wichtigsten Messlatte für die Einstufung als Hochinzidenzgebiet, und damit für eine erneute Reisewarnung, gemacht wird. Das würde für nicht geimpfte oder von einer Erkrankung genesene Urlauber nach der Rückkehr eine mindestens fünftägige Quarantänepflicht bedeuten.

Viele Infektionen bei Jüngeren

Manche Beobachter mutmaßen, dass es schon in einer Woche so weit sein könnte, denn die Infektionszahlen befinden sich weiter im Steigflug. Deutlich über der 200er-Inzidenz-Marke liegen derzeit etwa Kantabrien mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 255, Kastilien und León (331), Katalonien (390) und Navarra (326). Auf den Balearen lag die Inzidenz vor Beginn des Wochenendes bei 141, auf den Kanaren bei 112.

Spaniens Tourismusministerin Reyes Maroto Spanien bezeichnete Spanien indes am Freitag nach Angaben der "Tagesschau“ als "ein sicheres Reiseziel". Andere Regierungen dürften "keinen Alarm schlagen", erklärte die Ministerin, nachdem der französische Staatssekretär für europäische Angelegenheiten, Clément Beaune, seinen Landsleuten geraten hatte, Spanien und Portugal für ihre Sommerferien zu meiden.

Maroto kritisierte zudem, dass viele Länder nur anhand der Inzidenzzahl entschieden, welche Regionen sie als Risikogebiete einstuften. Sie verwies auf die geringe Krankenhausbelegung und Sterblichkeitsrate in Spanien, weil sich im Moment vor allem junge, nicht geimpfte Menschen infizierten. Sie weisen in der Regel einen milden Krankheitsverlauf auf und müssen nur selten in Kliniken eingewiesen werden. Auch Francina Armengol, Ministerpräsidentin der Balearen, äußerte sich in diesem Sinne und erwähnte die Erfolge der balearischen Impfkampagne. Man werde nicht zu der restriktiven Politik der vergangenen Monate zurückkehren, versicherte sie laut der "Mallorca Zeitung“.

Christian Schmicke

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