19. November 2020 | 07:00 Uhr
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Wie Behörden auf die Idee "Reisebüro-Taskforce" reagieren

Der Vorschlag, die Telefon- und Kommunikationsprofis aus den Reisebüros zur Pandemie-Bekämpfung einzusetzen, kam bei einigen Playern der Branche auf, so auch bei Best Reisen. Kooperations-Chef Cornelius Meyer (Foto) zieht nun ein erstes Fazit und veröffentlicht Reaktionen der Gesundheitsämter auf ihre zentral gesteuerte Anfrage für eine "Reisebüro-Taskforce".

Meyer Cornelius

Best-Reisen-Vorstand Cornelius Meyer sieht weiter gute Chancen für den Einsatz von Expis in Gesundheitsämtern.

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Eine wichtige Erkenntnis ist laut Best Reisen, dass die Idee grundsätzlich auf breite Zustimmung trifft. Allerdings könne eine solche Taskforce nicht auf Bundesebene abgesegnet werden, da die Pandemie-Maßnahmen Ländersache seien. Reisebüros müssten sich dezentral bei den lokalen Gesundheitsämtern bewerben.

Spahn verweist auf Kommunen
Das ist auch der Inhalt eines Antwortschreibens, mit dem Gesundheitsminister Jens Spahn auf den Vorschlag reagierte. Er weist darauf hin, "dass für den Vollzug des Infektionsschutzgesetzes und damit auch für die Risikobewertung die Bundesländer sowie ihre Kommunen und Städte verantwortlich sind". Spahn empfiehlt daher, "sich mit Ihrem Anliegen an die zuständige Stelle zu wenden".

Viele Best-Reisen-Mitgliedsbüros haben in den vergangenen 14 Tagen bereits das Musterschreiben der Zentrale für Bewerbungen bei ihren Gesundheitsämtern genutzt. Hier die Reaktionen:

  • Von einer Reihe von Ämtern kamen Absagen. Dabei wird unter anderem darauf verwiesen, dass Kontaktverfolgung eine hoheitliche Aufgabe sei, die nicht an Privatpersonen vergeben werden dürfe. An anderer Stelle werden medizinische Kenntnisse vorausgesetzt oder wird der Aufwand zur Einarbeitung als zu groß angesehen. Weiterhin werden Bedenken geäußert, dass die Kurzarbeit der Reisebüromitarbeiter jederzeit beendet werden könne.
  • Andere Gesundheitsämter – darunter die Städte Hamburg und Stuttgart – ließen die Reisebüros wissen, dass sie die Situation aktuell unter Kontrolle haben, sich jedoch melden werden, wenn dies nicht mehr so sein sollte.
  • Einige Behörden sind besonders aufgeschlossen und melden sich zum Teil sogar in Filderstadt, um in einem Telefonat mit der Best-Reisen-Zentrale die Initiative ganzheitlich zu verstehen und die regionalen Möglichkeiten auszuloten.

Die ersten Kooperationen zwischen Reisebüros und Gesundheitsämtern gestalten sich wie folgt:

  • Das Reisebüro schließt mit dem Gesundheitsamt einen Arbeitnehmerüberlassungsvertrag. Die Expis arbeiten dann direkt im Amt.
  • Das Reisebüro schließt einen Rahmenvertrag über eine monatliche Stundenpauschale. Die Kollegen arbeiten von ihrem Reisebüro aus die telefonischen Aufträge ab.
  • In einem Landkreis in Bayern werden aufgrund der Initiative die örtlichen Reisebüros kurzfristig das Bürgertelefon übernehmen.

"Dass Gesundheitsämter Kooperationsinteresse signalisiert haben, freut mich sehr", sagt Cornelius Meyer, Vorstand Marketing und Vertrieb von Best Reisen. "Das zeigt, dass es Arbeit gibt, die von Reisebüros übernommen werden kann", so Meyer weiter.

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