Warum Servicegebühren in der Schweiz funktionieren
Die sogenannte Dossiergebühr, die in der Regel einen dreistelligen Franken-Betrag ausmache, werde in Schweizer Reisebüros durchgängig akzeptiert, sagt Hotelplan-Chefin Laura Meyer (Foto) im Interview mit dem Fachblatt FVW. Von Deutschland unterscheide sich die Situation indes, weil Einkommen und Reisepreise im Nachbarland ohnehin höher seien.
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"Ich finde die Dossiergebühr nur fair", erklärt Meyer in dem FVW-Interview. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Reisebüro-Filialen der Schweizer Hotelplan-Gruppe machten "einen tollen Job"; deren Expertise solle bezahlt werden. Die Servicegebühr sei in der Schweiz tendenziell leichter umzusetzen als in Deutschland, weil der Anteil der Fernreisen und der Reisen, bei denen man nicht nur an einem Ort den Urlaub verbringe, dort höher sei.
Hierzulande bleibt das Thema weiter umstritten. Zwar kassieren die Reisebürofilialen von DER Touristik und TUI bei der Buchung Gebühren, viele Reisebürounternehmer schrecken allerdings davor zurück. Sie treibt die Sorge um, ein Aufpreis würde die Kundschaft zur Konkurrenz oder zum Buchen im Internet treiben. Andere befürchten, die Veranstalter könnten Servicegebühren zum Anlass nehmen, um die Provision herunterzuschrauben. Manche Reisebüros wiederum kassieren für besonders aufwändige Services, etwa wenn es um Visa-Anträge oder die individuelle Ausarbeitung von Rundreisen geht.