2. Dezember 2025 | 13:36 Uhr
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Schmetterling-Chef plädiert für mehr Preisdisziplin

Schmetterling-CEO Ömer Karaca (Foto) warnt erneut vor einem Vertrauensverlust im Frühbuchergeschäft. Preissprünge und kurzfristige Rabatte hätten bei vielen Kunden den Eindruck einer "Lotterie" erzeugt. Er fordert für 2026 stabilere Preise und ein Ende des "Casino-Gefühls".

Karaca Ömer CEO Schmetterling Foto Schmetterling

Ömer Karaca fordert von den Veranstaltern größere Verlässlichkeit beim Pricing

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Die Diskussion über die Sinnhaftigkeit von Frühbucherrabatten ist neu aufgeflammt. Medien und Verbraucher stellten zunehmend in Frage, ob frühzeitiges Buchen tatsächlich am günstigsten sei, hat Karaca festgestellt. Das sei "ein Alarmzeichen". Er warnt vor einer Entwicklung, die aus seiner Sicht das Vertrauen der Kunden gefährdet. Die Branche brauche "eine Rückkehr zur Verlässlichkeit".

Eine Umfrage von Schmetterling unter Reiseveranstaltern soll zeigen, wie zentral das Frühbuchergeschäft für die Touristik ist. 44 Prozent der befragten Veranstalter stuften Frühbucherangebote als wichtig ein, 55 Prozent sogar als sehr wichtig, teilt der Schmetterling-CEO mit. Niemand halte sie für unwichtig. Finanzielle Gründe sprächen ebenfalls dafür: Mehr als die Hälfte der Veranstalter berichte von höherer Rentabilität in der Frühbucherphase.

Auch für die Planungssicherheit sei die frühe Nachfrage entscheidend, weiß Karaca. Bis zu einem Viertel der Gesamtauslastung stamme aus Frühbuchungen, 44 Prozent der Veranstalter bewerteten diese Phase als starken Beitrag zum Planen der Kontingente.

Sorge vor Preissprüngen

Trotz dieser Bedeutung sieht Karaca ein wachsendes Problem. Aus seiner Sicht hat die Branche die Preisgestaltung in den vergangenen Jahren zu stark flexibilisiert. "Die Urlaubsbuchung darf nicht zur Lotterie werden", sagt er. Viele Verbraucher wollten früh buchen, um Sicherheit zu gewinnen, erlebten aber häufig das Gegenteil. Preissprünge und kurzfristige Rabatte erzeugten ein "Casino-Gefühl", das das Vertrauen beschädige.

Karaca fordert deshalb ein Umdenken im Einkauf. Veranstalter müssten mit Hotels und Zielgebietsagenturen verbindliche Vereinbarungen treffen, die dauerhafte Preisstabilität ermöglichen. Nur so ließen sich Frühbuchervorteile glaubwürdig vermitteln. Karaca schlägt vor, Preise über einen längeren Zeitraum konstant zu halten, beispielsweise bis zum 28. Februar.

Altbekannte Debatte

Die Thesen des Schmetterling-Chefs sind nicht ganz neu. Bereits im vergangenen Sommer flammte die Preisdebatte immer mal wieder auf, nachdem sich im Frühjahr nach dem Auslaufen der Frühbucherrabatte eine Buchungsflaute bemerkbar machte. Die Folge war eine Flut intensiv beworbener Last-Minute-Tarife.

Die großen Veranstalter argumentierten, mit der Thematik konfrontiert, die Hoteliers in wichtigen Destinationen, allen voran die Türkei, hätten nach starker Frühbucherphase zu lange an ambitionierten Preisbildern festgehalten. Dies zwinge sie nun zu vermehrten Kurzfristangeboten, um die Sommersaison zu retten.

Pingpong zwischen Hotels, Airlines und Veranstaltern 

Dass starke kurzfristige Preisschwankungen das Vertrauen der Kundschaft darauf, bei frühzeitigen Buchungen den besten Deal zu erreichen, nicht stärken, ist den Akteuren klar. Viele verwiesen indes in Gesprächen mit Reise vor9 darauf, dass die Angebotsbreite und die Auswahl im Last-Minute-Geschäft eingeschränkt seien – etwa, wenn es um besonders beliebte Zimmerkategorien gehe.

Um Karacas Vorschläge zu Wirkung zu verhelfen, müssten indes möglichst viele Akteure mitspielen; von den Hoteliers und Airlines über die Veranstalter bis hin zu den OTAs, von denen nicht wenige auf Impulskäufe angesichts tatsächlicher oder vermeintlicher Schnäppchen setzen.

Christian  Schmicke

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