Mein Schiffberater steigt ins Veranstaltergeschäft ein
Mein Schiffberater erweitert das Geschäftsmodell und steigt ab Herbst 2026 in die Veranstaltertätigkeit ein, wie Geschäftsführer Andreas Bohnes (Foto) auf Anfrage von Counter vor9 bestätigt. Geplant seien zunächst drei Gruppenreisen mit TUI Cruises und Aida, inklusive Busanreise und Zusatzleistungen.
Mein Schiffberater
Andreas Bohnes hat viel vor mit Mein Schiffberater – neben Club, App und Textilmarke Meersüchtig auch eigene Reisen
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Geschäftsführer Andreas Bohnes sieht darin eine Chance zur Differenzierung – und eine Vorbereitung auf mögliche Marktveränderungen. Daher will der Touristiker mit Mein Schiffberater, bislang als Kreuzfahrtspezialist und Vermittler bekannt, ab 2026 auch selbst Reisen veranstalten. "Wir wollen pro Monat eine Reise aufsetzen und uns langsam herantasten", formuliert Bohnes die Herangehensweise im Gespräch mit Counter vor9. Die drei ersten eigenen Kreuzfahrten legen von den deutschen Häfen Kiel und Hamburg ab, das vereinfache die Anreise.
Es gebe vielerlei Gründe für den Schritt Richtung Kreuzfahrtverkauf, sagt Bohnes. Zum einen die zunehmende Preisparität der Reedereien, die Rabatte und Bordguthaben stark eingeschränkt habe. "Wir müssen ein Angebot schaffen, das die Reedereien so nicht bieten", erklärt der Chef von Mein Schiffberater. Mit Paketen, die etwa Busanreise, Kofferservice und Zusatzleistungen umfassen, könne man sich vom Wettbewerb abheben.
Unabhängigkeit als Ziel
Zudem sieht Bohnes die Veranstalterrolle als Möglichkeit, unabhängiger von den Preisstrategien der Reedereien zu werden und Kunden stärker an das eigene Unternehmen zu binden. "Wenn es irgendwann zu Nettopreisen kommt, müssen wir vorbereitet sein", sagt er mit Blick auf laufende juristische Auseinandersetzungen um Rückvergütungen.
Erste Reisen ab 2026
Für den Auftakt mit zunächst drei Reisen im kommenden Jahr ab Ende August setzt Mein Schiffberater bewusst auf kleinere Gruppen von maximal 50 Personen. "Wir wollen lernen, welche Erwartungen die Gäste haben und wo wir nachjustieren müssen", so Bohnes. Denkbar sei später auch eine Ausweitung auf größere Gruppen, wie sie andere Anbieter bereits praktizierten.
Das neue und eigene Produkt sei auch eine Reaktion auf Wettbewerber, die weiterhin mit hohen Rückvergütungen arbeiten. "Wir wollen Produkte anbieten, die es so nur bei uns gibt", betont Bohnes. Statt Preisnachlässen setze er auf zusätzliche Leistungen und eigene Markenprodukte, wozu auch die Textilien der eigenen Linie "Meersüchtig" gehörten.
Große Follower-Schar auf Social Media
Auf Facebook rührt Mein Schiffberater bereits die Werbetrommel unter den über 42.000 Followern. "Wir hatten ja angekündigt, in Zukunft auch als Veranstalter aufzutreten und euch Kreuzfahrten mit Hotel, Transfer und Flug anzubieten. Auch hier geht es gut voran. Die entsprechenden Versicherungen wurden abgeschlossen. Wir erhalten in Kürze unsere Sicherungsscheine für diese Baustein-Reisen. An den AGBs und Teilnahmebedingungen arbeiten wir derzeit mit einem Juristen. Realistisch gesehen wird es im ersten Quartal 2026 soweit sein", so die Ankündigung.
Blick nach vorn
Ab 2027 könnte die Zahl der Gruppenreisen ausgeweitet werden, je nach Nachfrage und organisatorischer Kapazität. Bohnes rechnet damit, dass sich die Veranstaltertätigkeit langfristig zu einer tragenden Säule entwickeln könnte – als Ergänzung zum bisherigen Geschäftsmodell und als strategische Absicherung für mögliche Marktveränderungen. Zudem startet laut Bohnes bald der Mein-Schiffberater-Club und die eigene App mit einer Preisampel-Funktion (wir berichteten), die ebenfalls als Alleinstellungsmerkmale zur Bekanntheit der Marke beitragen sollen.
Sabine Schreiber-Berger