2. September 2025 | 14:34 Uhr
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Wie TUI die Energiewende forcieren will

Die TUI Group treibt ihre Klimastrategie voran. Mit der Mein Schiff Relax wurde nun ein Kreuzfahrtschiff der Flotte mit Bio-LNG betankt. Zudem nutzen TUI-Schiffe zunehmend grünen Landstrom. Auch im Hotelbereich setzt der Konzern auf eigene Photovoltaikanlagen. CEO Sebastian Ebel (Foto) geht davon aus, dass TUI das Ziel der Klimaneutralität noch vor 2050 erreicht.

Ebel Sebastian

Sebastian Ebel will mit seinem Konzern vor 2050 klimaneutral sein

Mit der Mein Schiff Relax ist in Barcelona erstmals ein TUI-Schiff mit Bio-LNG betankt worden. Der aus organischen Abfällen gewonnene Treibstoff kann die Emissionen im Vergleich zu fossilen Brennstoffen deutlich senken. "Vor wenigen Jahren noch Vision, heute Realität: Bio-LNG", sagt Ebel. Er sieht in alternativen Kraftstoffen, anders als Ryanair-Chef Michael O’Leary, einen zentralen Hebel, um klimaneutrale Kreuzfahrten bis spätestens 2050 zu ermöglichen.

Die Flotte von TUI Cruises nutzt laut Ebel zudem zunehmend Landstrom. Bislang seien in diesem Jahr bereits mehr als eine Million Kilowattstunden grüner Strom bei 57 Hafenanläufen bezogen worden. Damit reduzierten Hapag-Lloyd Cruises und Mein Schiff ihre Emissionen im Hafenbetrieb.

Da Bio-LNG chemisch identisch mit fossilem LNG ist, kann es ohne Umbauten in den Dual-Fuel-Motoren der Mein Schiff Relax eingesetzt werden. Alle Neubauten der Flotte sind mit dieser Technik ausgerüstet. Die Mein Schiff 7 ist darüber hinaus bereits für den künftigen Betrieb mit grünem Methanol vorbereitet. Bis 2030 will die TUI Group die Emissionen aus ihrem Kreuzfahrtgeschäft um 27,5 Prozent im Vergleich zu 2019 senken. Dieses Ziel habe die Science Based Targets Initiative (SBTi) überprüft und bestätigt, heißt es.

Hotels setzen auf Solarenergie

Auch im Hotelbereich verfolgt TUI ehrgeizige Pläne. Bis 2030 sollen die Emissionen der TUI Hotels & Resorts um mindestens 46 Prozent gegenüber 2019 sinken. Dazu setzt das Unternehmen auf mehr Energieeffizienz, den Bezug von grünem Strom und auf eigene Photovoltaikanlagen. Aktuell betreibt TUI solche Anlagen in 19 Ländern – darunter Costa Rica, Senegal, Kroatien, Thailand und die Malediven.

"Bis 2028 werden wir die Stromleistung aus Photovoltaik um den Faktor acht erhöhen", kündigt Ebel an. Neue Projekte sind unter anderem in Griechenland, auf den Kapverden und in Deutschland geplant. Zusätzlich prüft der Konzern innovative Ansätze, etwa Kühlung mit Meerwasser oder Energiegewinnung aus Speiseresten in Hotels.

Elektromobilität im Fokus

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Mobilität. Bis 2030 soll der Anteil von Elektrofahrzeugen in der TUI-Flotte auf 80 bis 90 Prozent steigen. Das betrifft Dienstwagen, Fahrzeuge an Flughäfen und in Destinationen sowie Busse. Zudem sollen weltweit in 1.000 Hotels Ladestationen für E-Autos eingerichtet werden – sowohl in eigenen Häusern als auch bei Partnern. Seit diesem Sommer vermarktet TUI außerdem, wie bereits berichtet, eine eigene Sonderedition der Elektroautos Smart #1 und Smart #3.

Ebel ist überzeugt, dass Innovationen die Transformation beschleunigen: „Wir sind offen für technologische Lösungen, testen sie und prüfen ihre Skalierbarkeit.“ Er gehe davon aus, dass TUI sein Ziel der Klimaneutralität vor 2050 erreichen werde. Der Konzern will damit seine Rolle als einer der größten integrierten Touristikkonzerne auch unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten behaupten.

Christian Schmicke

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