Skigebiete gründen Allianz für Nachhaltigkeit
Acht Skigebiete aus Europa, Ozeanien und Skandinavien haben die Global Sustainability Ski Alliance gegründet. Ziel ist es, Kräfte zu bündeln, um Emissionen zu senken und nachhaltige Innovationen voranzutreiben. Die Mitglieder setzen auf gemeinsame Standards, Technologietransfer und lokale Verantwortung.

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Der Betrieb vieler Skigebiete wird im Zeichen des Klimawandels zur Herausforderung
Die internationale Skiindustrie will beim Thema Nachhaltigkeit Ernst machen: Acht Skigebiete aus Europa, Skandinavien und Neuseeland haben sich zur Global Sustainability Ski Alliance zusammengeschlossen. Die Mitglieder – darunter Kitz Ski, Kronplatz, Laax, Ski Star und Compagnie des Alpes – betreiben rund 800 Skilifte und zählen zusammen rund 25 Millionen Skifahrer-Tage pro Jahr.
Gemeinsame Verantwortung statt Einzelinitiativen
Die neue Allianz will die individuellen Bemühungen ihrer Mitglieder bündeln und mit ihrer Expertise den Wandel im Skitourismus aktiv mitgestalten. Dominique Thillaud, CEO von Compagnie des Alpes, betont: "Es liegt in unserer Verantwortung, stabile Winterbedingungen zu erhalten und Emissionen so weit zu senken, dass wir das Pariser Abkommen einhalten."
Ein Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung gemeinsamer Standards für die Erhebung von Umweltdaten sowie der Einführung von Leistungskennzahlen. Damit wollen die Unternehmen die Umweltwirkungen ihrer Betriebe und Lieferketten vergleichbar und steuerbar machen. Kronplatz-CEO Andreas Dorfmann hebt die Rolle dieser Kennzahlen für eine belastbare Umweltbilanz hervor.
Energieeffizienz und Elektrifizierung im Fokus
Die Allianz will auf den Ausbau erneuerbarer Energien, die Elektrifizierung der Infrastruktur und maximale Energieeffizienz setzen. Laax-Betreiber Reto Gurtner erklärt, alle Maßnahmen müssten im Einklang mit der Natur stehen. Die Mitglieder treiben technologische Modernisierung gezielt voran – auch in Zusammenarbeit mit Lieferanten.
Die Kitz-Ski-Vorstände Anton Bodner und Christian Wörister betonen, dass Nachhaltigkeit nicht am Lift ende. Man arbeite eng mit den Lieferanten zusammen, um CO2-arme Innovationen zu entwickeln. Die Umstellung auf umweltfreundlichere Prozesse betreffe auch Mobilität, Bauprojekte und Materialeinsatz entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Soziale Verantwortung für Regionen
Neben Umweltzielen versteht sich die Allianz auch als Partner der lokalen Bevölkerung. Henrik Volpert, CEO der OK Bergbahnen, erklärt, man wolle zeigen, wie nachhaltiger Tourismus wirtschaftlich tragfähig und sozial verantwortlich gestaltet werden könne. Der Austausch bewährter Methoden soll helfen, regionale Wirkung sichtbar zu machen.
Die Allianz verstehe sich als Plattform für Wissenstransfer und Koordination, um Fortschritte skalierbar zu machen und die Transformation der Branche zu beschleunigen. Für die Wintersportbranche bedeute dies ein Bekenntnis zur langfristigen wirtschaftlichen Stabilität unter veränderten klimatischen Bedingungen.
Christian Schmicke