8. Juli 2025 | 11:32 Uhr
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Preise für Flugtickets in Deutschland steigen

Wer in diesem Sommer ab Deutschland fliegen will, zahlt oft deutlich mehr als noch vor einem Jahr. Das gilt auch für Low-Cost-Carrier. Laut einer aktuellen Analyse des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) liegen die durchschnittlichen Ticketpreise für einfache Flüge ohne Gepäck zwischen 67 Euro bei Wizz Air und 130 Euro bei Eurowings.

Low-Cost-Airlines

Die Low-Cost-Airlines haben in Deutschland an der Preisschraube gedreht

Im Vorjahr bewegte sich die Preisspanne laut DLR noch zwischen 66 und 110 Euro. Während Eurowings und Ryanair ihre Preise erhöht haben, hat Wizz Air nach Erkenntnissen der Erhebung als einzige der vier untersuchten Airlines ihre Tarife gesenkt.

Die Lufthansa-Tochter Eurowings hat mit einem Durchschnittstarif von 130 Euro die höchsten Preise. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das eine Erhöhung um 20 Euro. Gleichzeitig ist Eurowings nach wie vor der größte Low-Cost-Anbieter in Deutschland.

Bei Ryanair stieg der Durchschnittspreis von 66 auf rund 80 Euro. Easyjet erhöhte laut DLZ leicht von 84 auf 86 Euro. Wizz Air senkte die Preise im selben Zeitraum deutlich – von 94 auf 67 Euro. Von früheren Einstiegspreisen wie 9,90 oder 19,90 Euro hat sich der Markt deutlich entfernt.

Kurzfristig buchen wird teuer

Deutlich tiefer müssen Passagiere in die Tasche greifen, wenn sie kurzfristig buchen. Für Tickets mit nur einem Tag Vorlauf verlangt Eurowings im Schnitt 169 Euro, Wizz Air 119 Euro. Frühbucher, die drei Monate im Voraus buchen, zahlen im günstigsten Fall 46 Euro bei Ryanair, im teuersten Fall 90 Euro bei Eurowings.

Besonders drastisch zeigt sich die Preisspanne an einem Beispiel: Ein Flug von Düsseldorf nach Stockholm mit Eurowings kostete eine Woche vor Abflug knapp 500 Euro – bei kurzfristiger Buchung nur 200 Euro. Die dynamische Preisgestaltung lasse den „idealen Buchungszeitpunkt“ verschwimmen, heißt es dazu. Früh buchen lohne sich zwar in der Tendenz, garantiere jedoch keine Bestpreise.

Teure Flughäfen bremsen Low-Cost-Angebot

Ein wesentlicher Preistreiber sind laut DLR die hohen Gebühren an deutschen Flughäfen. Frankfurt etwa verlangt 58,60 Euro pro Passagier, München 49,06 Euro. Günstiger ist es in Berlin, wo 22,23 Euro fällig werden. Damit lägen deutsche Flughäfen europaweit mit an der Spitze – nur Amsterdam sei noch teurer.

Die Folge sei, dass Airlines zunehmend den deutschen Markt meiden. Laut dem Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) liegt das Sitzplatzangebot im Sommer 2025 in Deutschland bei 93 Prozent des Vorkrisenniveaus von 2019 – europaweit hingegen bei 110 Prozent. Besonders deutlich falle der Unterschied im Low-Cost-Segment aus: 85 Prozent in Deutschland stünden 133 Prozent in anderen europäischen Ländern gegenüber.

Die DLR-Studie basiert auf Daten vom 11. März 2025 und berücksichtigt vier Buchungszeitpunkte zwischen einem Tag und drei Monaten vor Abflug.

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