24. September 2025 | 16:57 Uhr
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Lufthansa prüft Inlandsnetz und investiert in Premium

Lufthansa stellt Verbindungen von sieben deutschen Flughäfen auf den Prüfstand. Wegen hoher Ticketsteuer und Gebühren droht Airlines-Chef Jens Ritter (Foto) mit Streichungen im Inland. Gleichzeitig kündigt Lufthansa Investitionen von über 70 Millionen Euro in ein neues Premiumkonzept für die Langstrecke an.

Ritter Jens CEO Lufthansa Airlines Foto Lufthansa Group.png

Jens Ritter stellt das Inlandsflugnetz auf den Prüfstand

Lufthansa verschärft den Kurs bei innerdeutschen Flügen. "Es ist sehr enttäuschend, dass die Bundesregierung im Haushaltsentwurf für 2026 keinerlei Entlastung für Flüge ab Deutschland plant", sagte Lufthansa-Airlines-Chef Jens Ritter der Funke Mediengruppe. Unter den aktuellen Kostenbedingungen werde das Angebot im Inland nicht in vollem Umfang aufrechterhalten.

Kritik am Standortnachteil

Auf der Streichliste stehen nach Angaben des Unternehmens Verbindungen von sieben Flughäfen: Bremen, Dresden, Köln, Leipzig, Münster, Nürnberg und Stuttgart. Bereits eingestellt wurden Strecken wie München – Leipzig und Münster – Frankfurt. Paderborn und Friedrichshafen fliegt Lufthansa schon länger nicht mehr an.

Konzernchef Carsten Spohr warnte vor einem zunehmenden Rückstand des Luftfahrtstandorts Deutschland. Während andere Länder die Bedeutung des Luftverkehrs stärker würdigten, bleibe hierzulande die Belastung hoch. Nach der Pandemie seien drei Viertel der früheren innerdeutschen Verbindungen außerhalb der Drehkreuze München und Frankfurt weggefallen. Regionen mit starker Wirtschaftskraft hätten dadurch schlechteren Zugang zum Interkontverkehr.

Premium-Offensive

Parallel zu den Kostendebatten kündigt die Airline Investitionen in ihr Bordprodukt an und will es mit dem Projekt "Future Onboard Experience" auf der Langstrecke neu ausrichten. Mehr als 70 Millionen Euro sollen in den kommenden zwölf Monaten in den Ausbau der Premiumangebote fließen.

Das neue Konzept sieht flexiblere Serviceabläufe und mehr Auswahl bei Mahlzeiten in allen Klassen vor. In der Business Class sollen Gäste künftig die zweite Mahlzeit frei im Reiseverlauf abrufen können. Auch in der Economy und Premium Economy soll die Essensauswahl erweitert werden.

Kulinarik für besseres Markenerlebnis

Darüber hinaus plant Lufthansa eine hochwertigere Ausstattung an Bord, darunter neue Textilien, Geschirr und Amenities. Das Konzept greift auch Elemente wie den Kaviarservice in der First Class auf. Mit kulinarischen Angeboten, die sowohl die Herkunft als auch die Destination widerspiegeln, will die Airline ein besseres Markenerlebnis schaffen.

Mit der Einführung moderner Flugzeugtypen wie der Boeing 787-9 und dem Airbus A350-900 will Lufthansa zugleich die Flottenmodernisierung vorantreiben. Konzernchef Ritter sprach von einem "wichtigen Schritt, um die Airline zukunftsfähig aufzustellen – sowohl im Heimatmarkt als auch im globalen Wettbewerb".

Christian Schmicke

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