20. Juni 2022 | 07:00 Uhr
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Kleine Länderkunde für das grüne Spanien

Mondäne Seebäder und traditionelle Fischerorte prägen die zerklüftete Atlantikküste vom baskischen San Sebastián bis zum galicischen Cabo Fisterra ganz im Westen. Eine Reise durch die Regionen Galicien, Asturien, Kantabrien und Baskenland führt entlang unberührter Strände, malerischer Dörfer, viele Welterbestätten, durch große Naturparks und Biosphärenreservate.

Picos de Europa

Die Picos de Europa beeindrucken durch ihre Felsformationen

Die vier autonomen Regionen des grünen Spanien bieten ebenso abwechslungsreiche wie reizvolle Landschaften, die sich von der Atlantik-Mündung des Río Miño zwischen Galicien und Portugal bis zur Mündung des Río Bidasoa, der die geografische Trennung zwischen Spanien und Frankreich darstellt, erstrecken. Reisende erleben hier ein Spanien, das sich von den gängigen Klischees abhebt. Das beginnt beim Wetter. Im atlantischen Klima des Nordwestens Spaniens herrschen dank des Golfstroms milde Temperaturen; anders als in den meisten Regionen der iberischen Halbinsel fallen auch ganzjährig Niederschläge, daher ist die Landschaft auch so grün. Am feuchtesten ist das Klima im äußersten Nordwesten.

Steile Klippen, weiße Strände, hohe Berge

Zwei Landschaftstypen prägen das grüne Spanien: die Küste und das gebirgige Landesinnere. Die Küste ist vielfältig geformt, mit Rías – schmalen, tief ins Innere eindringenden Meeresbuchten – Klippen und weißen Sandstränden. Immer wieder stoßen Reisende bei der Fahrt entlang der Küste auf traditionelle Fischerdörfer. Das gebirgige Hinterland ist geprägt durch grüne Wiesen, dichte Wälder, hohe Gipfel, tiefe Schluchten, Täler und Flüsse.

Mehrere Regionen sind von der Unesco zu Biosphärenreservaten ernannt worden – etwa der Nationalpark Picos de Europa, die Naturparks Redes, Somiedo, Liencres und Fuentes del Narcea, das Reservat Terras do Miño und das Reservat Ría de Urdaibai. Die Höhlen von Altamira in Kantabrien wurden von der Unseco zum Weltkulturerbe erklärt.

Baskenland

Das Baskenland mit knapp 2,2 Millionen Einwohnern besteht aus den Provinzen Álava, Guipúzcoa und Bizkaia. In Vitoria, der Hauptstadt von Álava, befinden sich das Parlament und der Sitz der baskischen Regierung. Die beiden Provinzen Guipúzcoa, mit der Hauptstadt San Sebastián, und Bizkaia, mit der Hauptstadt Bilbao, grenzen direkt ans Meer. Entlang der Küste gibt es zahlreiche Orte, die vom Fischfang leben. Neben großen Häfen wie in Bermeo, dem wichtigsten Küstenfischereiort des Kantabrischen Meeres, prägen zahlreiche Strände die Küste. Spektakulär sind die Wellen vor Mundaka, Mutriku und Sopelana, wo Surfer die besten Spots finden.

San Sebastián, auf baskisch Donostia, wird von den Bergen Urgull und Igeldo eingerahmt. Der Strand in der geschwungenen Bucht von La Concha zählt zu den symbolträchtigsten des Landes. Bilbao ist die Hauptstadt der Provinz Bizkaia. Das Guggenheim-Museum hat sich zu einem Symbol der avantgardistischen Kunst mit weltweiter Bekanntheit entwickelt. Als baskische Hauptstadt ist Vitoria der Sitz des baskischen Parlaments. Die Kathedrale Santa María diente als Inspiration für den Roman "Die Tore der Welt" von Ken Follett und machte Vitoria international bekannt.

Kantabrien

Kantabrien mit knapp 600.000 Einwohnern liegt in der Cornisa Cantábrica, einem Streifen zwischen dem Kantabrischen Meer und dem Kantabrischen Gebirge. Die Küste ist 284 Kilometer lang. Hinter der Küste mit der Bucht von Santander, die von manchen zu den schönsten der Welt gezählt wird, verläuft eine Gebirgskette aus schroffen Bergen parallel zum Meer. Zahlreiche Flüsse haben sich den Weg von den Höhen der Berge zum Meer gegraben. Im Westen erheben sich die Picos de Europa, eine imposante Hochgebirgslandschaft, die sich Kantabrien mit Asturien teilt.

Mehr als ein Drittel Kantabriens wurde zum Naturpark beziehungsweise Jagd- und Fischreservat erklärt. Unter den Naturschutzgebieten ragen besonders die Nationalparks Picos de Europa, Saja-Besaya und Marismas de Santoña, Victoria y Joyel heraus. Das kunsthistorische Erbe wartet mit Bauwerken wie dem Palacio de la Magdalena in Santander und der Villa Quijano, auch bekannt unter dem Namen El Capricho des berühmten Architekten Antoni Gaudí sowie der päpstlichen Universität, beide im Ort Comillas auf.

Asturien

Asturien mit gut einer Million Einwohnern ist bekannt für seine feinen Sandstrände, die trotz ihrer Schönheit weit entfernt vom Massentourismus sind. Die schönsten liegen westlich und östlich der bevölkerungsreichsten Stadt der Region, Gijon. Aber auch die eindrucksvollen Gebirgslandschaften und pittoresken Flusstäler Asturiens machen den Besuch reizvoll.

Neben Gijon sind die Hauptstadt Oviedo, Avilés, Siero, Langreo und Mieres interessante Anlaufpunkte. Die Kathedrale von Oviedo wurde von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt. Kultstatus genießt die Sidra, ein Apfelwein der in Asturien schon seit Urzeiten gekeltert wird.

Galicien

Ganz im Nordwesten liegt Galicien mit rund 2,8 Millionen Einwohnern. Die Region hat beeindruckende 1.659 Küste, die durch die Rías charakterisiert ist. Neben diesen fjordartigen Buchten, die traditionell in Rías Altas und Rías Bajas unterteilt werden, gibt es mehrere Kaps – das Cabo Fisterra wurde von den Römern als Ende der bekannten Welt betrachtet.

Die Kathedrale der Hauptstadt Santiago de Compostela soll angeblich die sterblichen Überreste des biblischen Apostels Jakobus des Älteren beherbergen und bildet den Endpunkt des Pilgerwegs Camino de Santiago. Die Altstadt von Santiago de Compostela zählt ebenfalls zum Weltkulturerbe. Neben reizenden Dörfern am Meer und im Landesinnern sind auch Städte wie La Coruña, Ferrol, Lugo, Orense, Pontevedra oder Vigo sehenswert. Einige ihrer Attraktionen wie der Herkulesturm und die Stadtmauer von Lugo wurden von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt.

Mehr über die Regionen Galicien, Asturien, Kantabrien und Baskenland erfahren Sie mit unserer Themenwoche Grünes Spanien auf Counter vor9: News, Hintergrund und Tipps für die Beratung im Reisebüro.

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