Was Reisebüros beim Verkauf von Costa Rica beachten sollten
In zwei Punkten sind sich die Reiseveranstalter einig: Eine Costa-Rica-Reise ist nicht von einer bestimmten Saison abhängig. Auch in der Trockenzeit regnet es in einigen Regionen. An langen Transferzeiten ändert das nichts, denn die sind relativ schlechten Straßenverhältnissen geschuldet. Wir haben die Profis nach Beratungstipps für den Counter gefragt:
Nicole Dünow, Erlebniserfinderin Chamäleon Reisen
"Auch in der Regenzeit ist Costa Rica eine Reise wert. In der Regel regnet es einmal am Nachmittag sehr stark und danach klart es genauso schnell wieder auf. Die Guides vor Ort wissen genau, wie sie das Programm in dieser Zeit optimal anpassen können, so dass die Gäste nichts verpassen. Außerdem ist es in dieser Zeit nicht zu heiß. Viele Nationalparks sind weniger besucht und man kann das ein oder andere Plätzchen mal ganz für sich alleine genießen.“
Basil Teuer, Senior Product Manager Latinamerica FTI
"Distanzen und Transferzeiten sind nicht zu unterschätzen. Obwohl das Land klein ist, kommt man wegen schlechter Straßenverhältnisse nicht schnell voran. Zudem ist Costa Rica gebirgig und zu 50 Prozent von Regenwald bedeckt. Ein Allradfahrzeug lohnt sich, um die Region Monteverde ist es notwendig. Gerade Strandurlauber müssen mit bis zu fünf Stunden Fahrtzeit ab San José rechnen. Bei späten Landungen kann eine Zwischenübernachtung in San José erforderlich sein, da nachts nicht in alle Regionen Transfers angeboten werden."
Martina Beeken, Director Mittel- & Südamerika DER Touristik
"Praktischerweise werden überall US-Dollar und Kreditkarten akzeptiert, ein Umtausch in die Landeswährung Colones ist nicht zwingend nötig. Außerdem empfehle ich das Reisen mit kleinem Gepäck, besonders wenn Inlandsflüge geplant sind. Bei Sansa Airlines dürfen nur 14 Kilo Gepäck pro Person an Bord – jedes weitere kostet extra. Costa Rica ist eher ruhig und beschaulich, schicke Klamotten müssen nicht ins Gepäck, dafür im Winter (Dezember-März) eine Strick- oder Windjacke."
Sabine Gamelin, Reiseexpertin für Costa Rica bei Diamir Erlebnisreisen
"Wer aktive Vulkane sehen will, muss vorab buchen und sich ein Ticket mit Zeitfenster besorgen. Die sind aus Sicherheitsgründen begrenzt, falls eine Evakuierung notwendig wird. Das ist kein Thema beim Arenal, und auf den Irazú kann man bis auf 3.000 Meter mit dem Auto fahren und am Kraterrand spazieren gehen. Costa Rica ist ein Ganzjahresziel, den Oktober würde ich trotzdem meiden, da kann es im Süden tagelang regnen. Ostern und Weihnachten wird es extrem voll und teuer, weil dann die Nordamerikaner kommen."
Julia Becker, Produktmanagerin Wikinger Reisen
"Unsere langjährigen, teilweise aus Europa ausgewanderten Reiseleiter schwören auf die Nebensaison (zum Beispiel Juni), dann ist es weniger voll. Nur die zweite Mai-Hälfte und den September kann man sich sparen. Wenn es regnet, reicht ein Schirm oder eine dünne Regenjacke. Für professionelle Goretex-Kleidung ist es viel zu warm."
Matthias Sorke, Area Manager Studiosus
"Man sollte nicht nur die großen Nationalparks im Auge haben. Weniger bekannt, aber sehr empfehlenswert ist der Tieflandregenwald bei Boca Tapada im Norden Costa Ricas. Dort kann man die majestätischen Königsgeier beobachten und in sehr authentischen Lodges übernachten. Zu Costa Rica gehören spektakuläre Regen- und Nebelwälder. Eine Costa-Rica-Reise ohne mindestens einen kräftigen, tropischen Regenschauer gibt es nicht."
Manuela Käs, Produktmanagerin Miller Reisen
"Costa Ricas Infrastruktur ist für südamerikanische Verhältnisse sehr gut ausgebaut und eignet sich hervorragend für eine Mietwagenreise. Vor allem kommt man überall gut ohne Spanisch zurecht. Individualreisenden empfehle ich, für die Nationalparks zwei Übernachtungen einzuplanen. Rundreisen lassen sich auch gut mit den Nachbarländern Nicaragua und Panama kombinieren. Wenn Gäste besondere Tierbeobachtungen (Wale, Eiablage der Schildkröten) wünschen, muss man Saisonzeiten beachten."
Mehr über Costa Rica erfahren Sie mit unserer Themenwoche auf Counter vor9: News, Hintergrund und Tipps für die Beratung im Reisebüro.