Was Urlauber über die Waldbrände in Kanada wissen sollten
Waldbrände gehören im Sommer in Kanada zur Realität. Derzeit brennt es vor allem im Norden Manitobas. Touristenorte sind kaum betroffen. Dennoch sollten Reisebüros ihre Kundschaft über Vorsichtsmaßnahmen und Informationsquellen aufklären.
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In Winnipeg zeigt das Thermometer 34 Grad an, die Luft ist trocken. Die Hauptstadt der kanadischen Provinz Manitoba bereitet sich auf Menschen aus dem Norden vor, die vor den Flammen geflüchtet sind. Die Stadt hat Notunterkünfte eingerichtet und ruft die Winnipeger dazu auf, evakuierte Landsleute bei sich aufzunehmen. Manitoba und die Nachbarprovinz Saskatchewan haben mittlerweile den Notstand ausgerufen und die Armee um Hilfe bei der Brandbekämpfung und den Evakuierungen gebeten. Trotz der dramatischen Bilder im Fernsehen ist von Panik in Winnipeg nichts zu spüren.
Zwar haben die Waldbrände in Kanada dieses Jahr früh begonnen, doch sie gehören zum normalen Leben dazu. Aktuell brennt es im zweitgrößten Land der Erde an rund 170 Stellen. Etwa die Hälfte der Feuer ist außer Kontrolle. Neben Manitoba werden Feuer auch in Ontario, Saskatchewan, Alberta und British Columbia gemeldet. In einer interaktiven Karte der Regierung können die Brände im ganzen Land verfolgt werden.
Touristen sind von den Bränden eher selten betroffen, da sie meist weit entfernt von touristisch relevanten Orten ausbrechen. Der 5.000-Einwohner-Ort Flin Flon etwa, dessen Evakuierung derzeit weltweit Schlagzeilen macht, liegt im Nordosten Manitobas an der Grenze zur Nachbarprovinz Saskatchewan, rund 500 Kilometer nördlich des bei Touristen beliebten Trans-Kanada-Highways 1.
Urlauber sollten die Waldbrände dennoch nicht auf die leichte Schulter nehmen und den offiziellen Anweisungen folgen. Warnschilder und gesperrte Wege sollten tunlichst nicht ignoriert werden. Verhaltenshinweise sind auf der Website der Tourismusorganisation Destination Canada zu finden. Dort wurde ein Leitfaden für Reisende zu Waldbränden in Kanada mit wichtigen Links veröffentlicht. Ansonsten wird Kanada-Urlaubern geraten, unterwegs Radio hören, um über die aktuelle Situation informiert zu sein.
Im vergangenen Jahr traf es mit Jasper ein touristisches Highlight. Heftige Brände erreichten den Ort und zerstörten viele Häuser sowie Hotels und Lodges. Dennoch ist Jasper ein Jahr danach touristisch wieder ganz vorne mit dabei. In der Stadt und im Nationalpark sind die Spuren des Feuers mancherorts zwar noch deutlich sichtbar. Laut Parks Canada sind jedoch die meisten Wanderwege, Campingplätze und Unterkünfte im Nationalpark wieder geöffnet.
Thomas Hartung