15. März 2021 | 14:58 Uhr
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Was Reisende jetzt auf Mallorca erwartet

Nach der Aufhebung der Reisewarnung für die Balearen sind Angebot und Nachfrage für Mallorca-Reisen um Ostern massiv gewachsen. Reisende müssen sich allerdings weiter auf spürbare Einschränkungen einstellen – von nächtlichen Ausgangssperren bis hin zu den Regeln für die Gastronomie.

Spanien Palma Mallorca Foto Getty Images

Ab 22 Uhr herrscht auf Mallorca eine Ausgangssperre 

Ungeachtet der Aufhebung der Reisewarnung rief die Bundesregierung am Montag weiterhin zum generellen Verzicht auf touristische Reisen auf. Der Appell sei, "auf jede nicht unbedingt notwendige Reise zu verzichten", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert nach Angaben der "Deutschen Presse-Agentur" am Montag.

Während Flüge nach Ibiza erst in der zweiten Aprilhälfte wieder in den Flugplänen der Ferienflieger stehen, fahren Carrier und Veranstalter die Kapazitäten für Mallorca rechtzeitig vor den Osterferien wieder hoch. Weil Deutschland aus spanischer Sicht weiterhin Corona-Risikogebiet ist, müssen Reisende bei der Einreise einen höchstens 72 Stunden alten PCR-Test oder einen sogenannten TMA-Test vorlegen.

Ausgangssperre und Kapazitätsbeschränkungen

Auch auf der Insel selbst ist das öffentliche Leben eingeschränkt. So müssen Einwohner und Besucher im Zuge einer Ausgangssperre von 22 bis sechs Uhr zu Hause bleiben, sofern sie nicht nachweislich beruflich unterwegs sind oder wichtige Termine zum Beispiel beim Arzt wahrnehmen. Zudem appelliert die Balearen-Regierung an Bewohner und Besucher, bereits um 20 Uhr zu Hause zu sein.

Restaurants und Cafés dürfen seit Montag nicht nur Außenbereiche sondern auch Innentische bewirten. Draußen können 50 Prozent der sonst üblichen Tische stehen, im Inneren der Gebäude sind es 30 Prozent. Um 17 Uhr muss die Gastronomie dichtmachen. Diese Uhrzeit meint den Ausschank – Kunden haben dann noch 15 Minuten Zeit, ihre Bestellungen zu verzehren. An den Tischen dürfen maximal vier Personen aus zwei Haushalten sitzen. Eine fünfköpfige Familie, die im selben Haushalt lebt, darf im Restaurant gemeinsam an einem Tisch sitzen.

 Restriktionen für den Einzelhandel

Weiterhin gilt in der Öffentlichkeit ein weitgehendes Rauchverbot. Auf der Straße darf nur geraucht werden, wenn ein ­Sicherheitsabstand von zwei Metern zu anderen Menschen eingehalten wird. In Gruppen ­rauchend zusammenzustehen, ist verboten. Auch rauchend durch die Straße gehen, ist untersagt.

Seit Samstag dürfen sich in Geschäften wieder bis zu 75 Prozent der sonst erlaubten Kunden aufhalten. Zuvor waren es 50 Prozent. Einkaufszentren und Kaufhäuser mit großen Verkaufsflächen dürfen an Werktagen und an Samstagen öffnen. Ladenschluss ist um 20 Uhr. Ausgenommen sind davon Geschäfte, die Lebensmittel oder andere lebenswichtige Alltagsprodukte verkaufen.

Ärger über inländische Reisebeschränkungen

Während deutsche und mallorquinische Touristiker die Öffnung Mallorcas einhellig bejubeln, sind viele Spanier, insbesondere vom Festland, sauer. Denn ihnen sind Verwandtenbesuche oder Urlaub außerhalb der eigenen "Autonomen Gemeinschaft" über Ostern nach einem Beschluss der Zentralregierung strikt untersagt. "Spanien wird zu Ostern ein Bunker für die Spanier und eine Oase für die Touristen aus dem Ausland sein", titelte laut "Stern" die spanische Zeitung "ABC".

Zu der Verärgerung über die Restriktionen gesellt sich die Sorge, dass Touristen, die auch aus Ländern mit höheren Inzidenzen nahezu hindernisfrei einreisen dürfen, das Infektionsgeschehen im Land nach den jüngsten Erfolgen wieder nach oben treiben könnten. Auch in Deutschland ist die Verärgerung darüber, dass Auslandsurlaub wieder ohne Konsequenzen möglich ist, während er im Inland untersagt bleibt, vor allem in der Hotellerie groß. Erste Bundesländer, darunter Niedersachsen, denken bereits über eine Testpflicht für Rückkehrer nach. Die Debatte über die richtigen Regeln für den In- und Auslandstourismus dürfte in Spanien, ebenso wie hierzulande, weiter Fahrt aufnehmen.

Christian Schmicke   

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