25. Oktober 2016 | 12:07 Uhr
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Spanische Hoteliers wollen gegen Schadenersatzeintreiber

60 Millionen Euro Schaden sind spanischen Hotels nach einer Schätzung durch die Aktivitäten betrügerischer britischer Juristen entstanden. Sie animieren Urlauber in den Ferienorten dazu, bei ihrem Hotel Schadenersatz wegen einer Krankheit infolge vermeintlich verdorbenen Essens zu fordern. Nach Aussage von Nuria Montes, Generalseretärin des Hotelverbands Hosbec, der die Branche in Benidorm und an der Costa Blanca vertritt, ist das Geschäft für die betrügerischen Advokaten äußerst einträglich. Sie erhalten demnach 90 Prozent der Summe, die von den Hoteliers mit der Drohung erpresst werde, ansonsten gegen sie zu klagen. Für die Urlauber, die bei der Geschichte als vermeintliche Opfer auftreten, bleiben also lediglich zehn Prozent ihrer Forderung übrig.

Die Hotellerie will nun den Druck auf britische Veranstalter, den Reiseverband Abta und die britische Regierung verstärken, dem Treiben ein Ende zu bereiten. Aber auch die Hotellerie selbst soll aktiv werden. Einige Hotels sind nach Berichten spanischer Medien bereits dazu übergegangen, sorgfältig zu dokumentieren, was die Gäste in ihrem Haus konsumieren, um gegen mögliche Attacken gewappnet zu sein. Bei Beschwerden wollen sie dann zurückverfolgen, ob ein Zusammenhang zwischen dem angegebenen Grund – meist Magen-Darm-Beschwerden – und dem Speisen-  und Getränkekonsum der Gäste im Haus plausibel ist. Außerdem sollen die Gäste intensiver darüber informiert werden, dass betrügerische Beschwerden mit Gefängnisstrafen zwischen drei Monaten und sechs Jahren geahndet werden können, wenn die Summe, um die es sich dreht, 400 Euro übersteigt.

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