Naturwunder Guyanas sollen mehr deutsche Touristen locken
Vergangenes Jahr reisten nur knapp 500 Besucher aus Deutschland in das kleine Land nördlich von Brasilien, ein Viertel davon waren Geschäftsreisende. Um mehr deutsche Urlauber zu gewinnen, hat Guyana Fastforward-Marketing zur touristischen Repräsentanz ernannt
Geschäftsführerin Gabi Romberg erläutert, wie sie dem Staat an der südamerikanischen Atlantikküste zu mehr Aufmerksamkeit und touristischer Relevanz verhelfen möchte. „Wir führen Gespräche mit Airlines bezüglich einer besseren Anbindung, pflegen Kontakte zu den Veranstaltern, die Guyana bereits im Programm haben.“
Romberg zufolge ist Guyana bereits bei verschiedenen Nischen- oder Spezialveranstaltern buchbar, zum Beispiel bei Diamir, Ruppert Brasil, Ikarus und Intrepid. Man spreche derzeit mit einer Reihe weiterer Veranstalter, darunter auch größere Marken, um das Angebot zu erweitern. „Hinzu kommen Vertriebsschulungen, Webinare, Roadshows und Newsletter“, so Romberg. Das erste Webinar finde am 30. Oktober statt.
Britsih Airways und KLM fliegen Urlauber nach Guyana
Erreichbar ist die ehemalige Kolonie (von 1831 bis 1966 Britisch Guyana, seit 1970 Kooperative Republik) aktuell mit British Airways via London und Barbados nach Georgetown oder mit KLM via Amsterdam und Surinam.
Condor bietet zahlreiche Karibik-Verbindungen, die mit innerkaribischen Flügen wie Liat oder Caribbean Airlines kombiniert werden können. Allerdings, so Romberg, „passen die Anschlüsse noch nicht oder sind kritisch, so dass in aller Regel eine Zwischenübernachtung notwendig wird.“ Man sei in Gesprächen, um attraktive Umsteigeverbindungen zu erhalten.
Die Einreise sei für deutsche Staatsbürger mit einem mindestens sechs Monate gültigen Reisepass ohne Visum möglich. Bei Expeditionen ins Landesinnere, wo die größten Sehenswürdigkeiten locken, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation eine Gelbfieberimpfung und eine Malaria-Prophylaxe.
Eines der letzte Regenwaldgebiete der Erde
Guyana ist zusammen mit Surinam, Französisch Guyana und Teilen von Kolumbien, Brasilien und Venezuela die Heimat eines von nur noch vier tropischen Regenwaldgebieten auf der Erde. 183.000 Quadratkilometer davon bedecken Guyana und bieten eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt, darunter die weltweit größten Kaimane, Ameisenbären und Adler. Hinzu kommen Naturwunder wie die Kaieteur-Wasserfälle.
Obwohl in etwa so groß wie Großbritannien, leben in Guyana lediglich 750.000 Menschen, davon 90 Prozent an der Küste. Die Region um Georgetown ist stark karibisch geprägt. Im Land gibt es noch neun indigene Bevölkerungsgruppen, die stark im Rahmen von Community-Projekten in den Tourismus eingebunden werden und von ihm nachhaltig profitieren.
Andreas Förster