2. Mai 2017 | 10:33 Uhr
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Mailen

Mallorcas Hoteliers machen britischen Veranstaltern Druck

Nach einem Bericht der spanischen Tageszeitung "Ultima Hora" wollen immer mehr Betreiber von All-inclusive-Anlagen auf der Baleareninsel die Zahl ihrer britischen Gäste für die Saison 2018 reduzieren. Dies hätten sie britischen Reiseveranstaltern im Rahmen der Verhandlungen für das kommende Jahr mitgeteilt, schreibt die Zeitung. Die Präsidentin der Hoteliersvereinigung Fehm, Inmaculada Benito, wird mit der Bemerkung zitiert, die Abwendung der Hoteliers von den Briten und die Hinwendung zu anderen Märkten sei eine "logische unternehmerische Strategie".

Hintergrund des ungewöhnlichen Verhaltens ist laut "Ultima Hora" die massive Zunahme falscher Beschwerden britischer Gäste, die meist wegen angeblicher Magen-Darm-Erkrankungen aufgrund schlechter oder verunreinigter Nahrungsmittel Schadenersatzansprüche an die Hoteliers richten. Dabei spielen britische Anwälte, die die Urlauber zur Stellung von Schadenersatzforderungen animieren, eine zentrale Rolle. (Mehr zur Vorgehensweise der "Juristen" lesen Sie hier.) Diese Praxis hat in der jüngsten Vergangenheit in Spanien massiv zugenommen. Der mallorquinische Hotelverband schätzt, dass sie seine Mitglieder allein in der vergangenen Saison mehr als 50 Millionen Euro kostete. Damit bleibe der Hotellerie im Hinblick auf die nächste Saison nur die Wahl, die Verträge zu ändern, um die britischen Veranstalter an den Kosten zu beteiligen, oder auf andere Quellmärkte auszuweichen. Konkret nennt die Zeitung Frankreich, die Niederlande und die Schweiz als mögliche Alternativen.

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