31. Juli 2018 | 13:11 Uhr
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Kyoto führt Bettensteuer ein

Schon im vergangenen Jahr waren entsprechende Pläne bekannt geworden. Nun macht die einstige japanische Hauptstadt, die wegen ihrer zahlreichen buddhistischen Tempel, Gärten, Kaiserpaläste, Shintō-Schreine und traditionellen Holzhäuser zu den wichtigsten touristischen Anziehungspunkten des Landes gehört, ernst. Vom 1. Oktober an erhebt die Stadt im Westen der japanischen Hauptinsel Honshu eine Übernachtungssteuer. Dabei wird die Bettensteuer nicht nur in Hotels, sondern auch in den traditionellen japanischen Herbergen (Ryokan) sowie in privat vermieteten Unterkünften (Minpaku) fällig.

Die Höhe der Abgabe richtet sich nach dem Zimmerpreis und gilt pro Person und pro Nacht. Für Zimmer unter 20.000 Yen, gut 150 Euro, werden 200 Yen zusätzlich eingehalten, das entspricht 1,53 Euro. Für Übernachtungen zwischen 20.000 und 49.999 Yen, also zwischen 150 und 380 Euro, sind es 500 Yen (3,82 Euro) und ab 50.000 sind es zusätzliche 1000 Yen (7,60 Euro).

Touristisch im Aufwind

Japan erlebt aktuell einen Touristenboom und Kyoto ist die Stadt, die wohl am meisten davon profitiert. Über 55 Millionen Besucher pro Jahr reisen derzeit in die alte Kaiserstadt. Die Einnahmen aus der neuen Steuer sollen die touristische Infrastruktur verbessern helfen. Dazu gehören Informationsschalter, eine effizientere Verkehrsplanung, mehrsprachige Verkehrsschilder oder ein besser ausgebautes Wifi-Netzwerk.

Die Steuer wird auf der Rechnung separat ausgewiesen und entweder direkt in die Übernachtungsgebühr inkludiert oder zusätzlich vor Ort erhoben.

In Tokio oder Osaka gibt schon länger Touristensteuern, in Tokio seit 2002, in Osaka seit 2017, aber die Gebühren werden nur bei Übernachtungen in Hotels fällig. Beide Städte planen allerdings eine Ausweitung auch auf private Anbieter, ähnlich wie in Kyoto.

AF

 

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