9. April 2018 | 14:56 Uhr
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Forscher rechnen 2018 mit leicht

Die Experten der Colorado State University erwarten für 2018 eine leicht überdurchschnittlich aktive Hurrikan-Saison. Insgesamt rechnen die Fachleute mit 14 Tropenstürmen, von denen sieben Geschwindigkeiten von mindestens 120 Stundenkilometern, also Orkanstärke, haben könnten. Für drei dieser Orkane wird mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 179 Stundenkilometern gerechnet. Im Schnitt der Jahre 1981 bis 2010 gab es in einer Hurrikansaison zwölf tropische Stürme, sechs Hurrikane und zwei schwere Hurrikane.

Für ihre Frühprognose machen die Forscher eine Reihe von Faktoren geltend. So bewege sich die Temperatur in den tropischen Bereichen des Atlantiks derzeit nahe beim langjährigen Durchschnitt, so dass davon keine signifikante Beeinflussung der Hurrikanaktivität ausgehen werde. Das Wetterphänomen La Niña, das unter anderem zu verstärkter Sturmaktivität in Nordamerika führt, habe sich in den vergangenen Wochen abgeschwächt, und die Wahrscheinlichkeit, dass in diesem Jahr ein nennenswerter El-Niño-Effekt auftrete, der relativ wenige Stürme im Atlantik, dafür aber mehr Windaktivität im mittleren Nordpazifik bringt, sei relativ gering.

2017 lagen die Forscher zunächst falsch. Die Hurrikan-Saison 2017 war bekanntlich eine der bislang heftigsten in der Geschichte. Meteorologen messen die Intensität über die Akkumulierte Zyklone-Energie (ACE), eine Kombination aus Stärke und Dauer von Tropenstürmen und Hurrikans. Der durchschnittliche ACE-Wert für eine Hurrikan-Saison in der Karibik liegt bei 92 Einheiten. Nach Angaben der Colorado State University betrug der ACE-Wert für das vergangene Jahr 226 Einheiten. Damit war 2017 das fünftheftigste Hurrikan-Jahr nach 1893, 1926, 1933 und 2005. Vor Beginn der Saison hatten die Forscher zunächst noch mit einem eher ruhigen Verlauf gerechnet, dann aber ihre Prognosen geändert. Denn die Saison begann schon am 19. April mit dem tropischen Sturm "Arlene".

Später richteten vor allem "Harvey", "Wilma" und "Maria" schwere Verwüstungen an. Während etwa die Dominikanische Republik und Kuba noch relativ glimpflich davonkamen, wurden andere Inseln in der Karibik, wie etwa Sint Maarten, geradezu zerstört. Einige Inseln werden erst im Oktober dieses Jahres wieder den touristischen Betrieb voll aufnehmen können. Puerto Rico war monatelang in weiten Teilen des Landes ohne Strom und die Florida Keys arbeiten bis heute an der Schadenbeseitigung von Hurrikan Irma.

 

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