Europas Regionen mit der höchsten Tourismusintensität
Die südliche Ägäis verzeichnete 2023 EU-weit die höchste Tourismusintensität mit 117 Übernachtungen je Einwohner. In absoluten Zahlen führen die Kanaren mit rund 95,6 Millionen Übernachtungen. In Deutschland lag Mecklenburg-Vorpommern bei der Tourismuslast vorn, während Oberbayern die meisten Gäste zählte.
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Die südliche Ägäis, hier Mykonos, hat die höchste Tourismusintensität in Europa
Die neuesten Daten der Statistikbehörde Eurostat zeigen, welche europäischen Regionen besonders stark vom Tourismus geprägt sind. Als Maßstab gilt die Zahl der Übernachtungen pro Einwohner – ein Indikator für die Tourismusintensität. Dabei rückt vor allem die südliche Ägäis in den Fokus.
Südliche Ägäis führt bei Übernachtungen pro Kopf
Mit 117 Übernachtungen je Einwohner lag die griechische Inselregion mit Reisezielen wie Santorin, Mykonos oder Rhodos im Jahr 2023 an der Spitze der 237 EU-Regionen. Auf den Ionischen Inseln, zu denen Korfu zählt, waren es 98 Übernachtungen pro Kopf. Auch Südtirol (68), die kroatische Adriaküste (67) und die Balearen (57) wiesen hohe Werte auf.
In Deutschland lag Mecklenburg-Vorpommern mit gut 18 Übernachtungen pro Kopf an der Spitze und erreichte damit Rang 17 im EU-Vergleich. Das Bundesland ist damit innerhalb Deutschlands am stärksten touristisch frequentiert, auch wenn der Wert im Vergleich zu den Mittelmeerregionen deutlich niedriger liegt.
Kanaren mit Spitzenwerten bei absoluten Zahlen
Die Kanarischen Inseln führten 2023 die EU-Statistik bei den absoluten Übernachtungszahlen an. Mit rund 95,6 Millionen Gästeübernachtungen und durchschnittlich 262.000 Touristen pro Tag ist die spanische Inselgruppe das meistbesuchte Reiseziel der EU. In Relation zur Einwohnerzahl ergibt das 43 Übernachtungen pro Kopf – Rang 10 bei der Tourismusintensität.
Es folgen die kroatische Adriaküste mit 87,3 Millionen Übernachtungen, Katalonien (85,6 Millionen), die Île-de-France rund um Paris (85,2 Millionen) und Andalusien (73,9 Millionen). Die Region Oberbayern mit München kam auf 41,6 Millionen Übernachtungen und belegte damit Platz 14 in der EU.
Geringe Tourismusintensität in Osteuropa
Am unteren Ende der Skala lagen mehrere Regionen in Polen und Rumänien. Masowien (ohne Warschau), Opole, Südrumänien-Muntenia und Nordostrumänien kamen jeweils auf nur etwa eine Übernachtung pro Einwohner. Der Tourismus spielt dort eine untergeordnete Rolle.
Auch der wirtschaftliche Einfluss des Tourismus unterscheidet sich erheblich. In Griechenland machte das Gastgewerbe 2023 rund 7,1 Prozent der Bruttowertschöpfung aus – der höchste Anteil in der EU. In Spanien lag er bei 6,7 Prozent, in Kroatien bei 6,4 Prozent. Deutlich niedriger fiel der Wert in Deutschland aus: Mit nur 1,5 Prozent liegt die Bundesrepublik auf dem letzten Platz unter den erhobenen Ländern.
Christian Schmicke