27. September 2019 | 07:00 Uhr
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Cook-Aus erschüttert Tunesiens Tourismus

Die Folgen politischer Umwälzungen und der Anschläge von 2015 hatte man gerade überwunden. Die Insolvenz von Thomas Cook stürzt jetzt die Hoteliers in die nächste Krise. Sie befürchten, auf ihren Kosten sitzen zu bleiben. Dabei startete man ausgesprochen gut in die Saison.

Tunesien Djerba Foto iStock mazzo1982

Strandurlaube sind für Tunesien ein gutes Geschäft

2018 kamen mit 8,3 Millionen Gästen wieder mehr als 2010 ins Land, dem Jahr vor dem politischen Umbruch, das als Referenz gilt. Bis Mitte August reisten 6,6 Millionen Urlauber nach Tunesien und die Einnahmen waren ein Drittel höher als im Vorjahreszeitraum, berichtet die Deutsche Welle. Der Tourismus trägt rund ein Zehntel zum Bruttoinlandsprodukt bei. Allerdings boomt nur der krisenanfällige Strand- und Badetourismus. Der Kultur- und Individualtourismus hingegen kommt nur schleppend vom Fleck.

"Nur rund 100.000 britische Touristen sind dieses Jahr mit Thomas Cook gekommen. Und die, die eine Reise geplant hatten, werden eben zur Konkurrenz gehen" versucht Tourismusminister René Trabelsi zu beruhigen. Mouna Ben Halima, Sprecherin des Hotellerieverbandes, sieht das weniger gelassen, denn knapp vierzig Hotels hätten exklusiv mit Thomas Cook zusammengearbeitet. Sie beziffert den Verlust auf 60 Millionen Euro.

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