Aktualisierter Reisehinweis nach Überfall auf
Nachdem es in Tadschikistan am 29. Juli rund 100 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Duschanbe im Bezirk Danghara zu einem Überfall auf eine Gruppe von ausländischen Fahrradfahrern kam, hat das Auswärtige Amt seine Sicherheitshinweise für das Land überarbeitet. Bei dem Überfall, zu dem sich die Terrororganisation IS bekannte, starben zwei US-Bürger, ein Niederländer und ein Schweizer. Drei weitere Personen der Gruppe wurden leicht verletzt.
IS reklamiert Tat für sich
Die Fahrradfahrer waren zunächst von einem Pkw angefahren und anschließend auch mit Messern angegriffen worden, daher und angesichts der Selbstbezichtigung des IS schließen die ermittelnden Behörden einen terroristischen Tathintergrund nicht aus. Das Auswärtige Amt empfiehlt Reisenden, so wörtlich "besonders wachsam und vorsichtig zu sein". Aufgrund von verstärkten und voraussichtlich andauernden Kampfhandlungen im Großraum Faizabad rät es bis auf weiteres von Reisen in den tadschikischen Grenzbezirk Ischkaschim ab. Fahrten nahe der Grenze zu Afghanistan sollten "nur nach vorheriger Information über die aktuelle Sicherheitslage und unter größtmöglicher Umsicht" durchgeführt werden.
Alle Angreifer tot
Nach dem Überfall waren die Behörden offenbar zunächst von einem Autounfall ausgegangen und hatten mit einem Großaufgebot in der Region Danghara nach den mutmaßlichen Unfallverursachern gefahndet. Laut Agenturmeldungen unter Berufung auf das Innenministerium stürmte bei der geplanten Festnahme ein Mann mit einer Axt auf einen Polizisten und verletzte diesen schwer. Bei dem anschließenden Zugriff seien alle vier mutmaßlichen Täter im Alter zwischen 18 und 26 Jahren getötet und mehrere Mitglieder der verbotenen „Wiedergeburtspartei“ festgenommen worden.
Im mehrheitlich muslimischen Tadschikistan geht der seit 1992 autoritär regierende Präsident Emomali Rachmon hart gegen religiösen Fundamentalismus, aber auch gegen gemäßigte Muslime vor. Extremistische Gruppen wie der IS werben unterdessen gezielt um Kämpfer aus der verarmten zentralasiatischen Bergregion.
Beliebtes Wander- und Kletterziel
Ein touristischer Hotspot ist Tadschikistan nicht. Das gebirgige Land mit seinen über 5.000 Kilometer hohen Bergen ist aber touristisch vor allem bei Wanderern und Kletterern beliebt. Zahlreiche deutsche Veranstalter haben Reisen nach Tadschikistan im Programm, die zuweilen mit dem Besuch von Usbekistan kombiniert werden. Auch der Bezirk, in dem sich der Überfall ereignete, wird von deutschen Reisegruppen frequentiert, zum Beispiel von Studiosus. Der Veranstalter will nun zügig entscheiden, ob die nächsten geplanten Reisen am 10. Und 17. August stattfinden können. Unabhängig davon räume Studiosus den Reisenden für beide Termine ein Recht auf kostenlose Stornos oder Umbuchungen ein, heißt es auf der Website.