Wie der VUSR ein Gegengewicht zum DRV werden will
Der Reisebüroverband VUSR will sich neu aufstellen. Bei der Mitgliederversammlung am 7. November in Düsseldorf wird über eine Öffnung des Verbands abgestimmt, die Fördermitgliedern künftig ein Stimmrecht einräumen soll. Die Vorsitzende Marija Linnhoff (Foto) will den Verband stärker als Alternative zum DRV positionieren.
VUSR
Marija Linnhoff will mit ihrem Verband gegen den DRV antreten
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Bei der Mitgliederversammlung am 7. November soll entschieden werden, ob der VUSR sich künftig für bisherige Fördermitglieder, darunter vor allem Reiseveranstalter, öffnet und diesen ein Stimmrecht einräumt. Der Schritt gilt als zentrales Element einer möglichen Neuausrichtung, die VUSR-Vorsitzende Marija Linnhoff seit Monaten vorbereitet.
Nachdem sie zuletzt als DRV-Präsidentin kandidiert hatte, aber von Gegenkandidat Albin Loidl deutlich geschlagen worden war, hatte Linnhoff keinen Hehl daraus gemacht, dass sie den VUSR, der dafür freilich eine Namensänderung vornehmen müsste, als Gegengewicht zum DRV installieren will. Sie wirft dem Verband verkrustete Strukturen und Vetternwirtschaft vor.
Die mögliche Satzungsänderung wäre ein Einschnitt in der Struktur des 2015 gegründeten Verbands. Dazu bedarf es einer Mehrheit der stimmberechtigten Mitglieder, zu denen bislang ausschließlich Reisebüros sowie deren Ketten- und Kooperationszentralen gehören. Gespräche mit potenziellen neuen Mitgliedern laufen nach Angaben aus Verbandskreisen bereits.
Fest stehe indes der Umzug des Verbands von Iserlohn nach Berlin, sagte Präsidentin Linnhoff Reise vor9. Damit will der VUSR näher an politische Entscheidungsträger rücken. Linnhoff hat übrigens angekündigt, dass sie ihre Rolle als VUSR-Vorsitzende nicht vom Ergebnis des Mitgliedervotums abhängig machen wolle.
Austausch mit Politik und Wirtschaft
Im Anschluss an die nicht-öffentliche Mitgliederversammlung veranstaltet der Verband am 8. November ein Diskussionsforum am Flughafen Düsseldorf. Anlass ist unter anderem das zehnjährige Bestehen des VUSR. Durch das Programm führt Moderator und Sänger Maximilian Arland.
Zu den Gästen zählen prominente Vertreter aus Touristik und Politik. Grußworte sollen unter anderem der CDU-Fraktionsvorsitzende im nordrhein-westfälischen Landtag, Thorsten Schick sowie Henning Pfisterer, Senior Vice President Aviation des Flughafens Düsseldorf, sprechen.
Nach einer Grundsatzrede von Linnhoff, in der sie erneut ihre Ziele für den Verband skizzieren will, ist ein Zwiegespräch mit DRV-Ehrenpräsident Klaus Laepple geplant. Unter dem Motto "Wenn man sich kennt, redet man anders: Zukunft im ehrlichen Branchen-Talk" diskutieren anschließend TUI-Manager Thomas Ellerbeck, Dertour-Berater Karl Pojer und VUSR-Schatzmeister André Röckmann.
Christian Schmicke