9. September 2025 | 18:13 Uhr
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Was der neue DRV-Kandidat für die Wahl bedeutet

Mit Albin Loidl hat ein Vertreter von Schauinsland Reisen seinen Hut in den Ring geworfen. Die Kandidatur dürfte von den größten DRV-Mitgliedern mitgetragen werden; die Chancen der VUSR-Vorsitzenden Marija Linnhoff auf einen Wahlerfolg sinken.

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Zwei Kandidaten bewerben sich mittlerweile für die DRV-Präsidentschaft

Noch ist eine Reihe von Fragen rund um die DRV-Vorstandswahl, die am 10. Oktober in Berlin stattfindet, ungeklärt. Findet sich, wie in den vergangenen Tagen bisweilen zu vernehmen war, tatsächlich noch ein dritter Kandidat für die DRV-Präsidentschaft? Und wie fiel die Wahl auf den für viele überraschenden Kandidaten?

Hinter den Kulissen sind dazu einige Thesen und Spekulationen zu hören. Loidl selbst erklärt auf Anfrage von Reise vor9, dass er im Fall eines Wahlsieges sein Amt als Geschäftsführer bei Alpha Reisebüro Partner niederlegen, der Schauinsland-Tochter aber in beratender Funktion weiter verbunden bleiben wolle. Zudem plane er eine ehrenamtliche Tätigkeit. "Eine mögliche Vergütung stünde bei mir zunächst nicht ganz oben auf der Agenda", sagt der erfahrene Touristiker.

Kreis der Unterstützer

Dass Loidls Name auf der Kandidatenliste auftaucht, ohne vorher über inoffizielle Kanäle durchgesickert zu sein, legt nahe, dass der Kreis derer, die sich mit seiner Kandidatur befassten, überschaubar war. Das aktuell größte DRV-Mitglied Dertour Group dürfte ebenso eingebunden gewesen sein wie Aida Cruises und selbstredend Schauinsland. Bei Alltours scheint die Angelegenheit nicht ganz klar zu sein, zumal die beiden geografisch und in Sachen Umsatz benachbarten Unternehmen Alltours und Schauinsland einander in herzlicher Rivalität verbunden sind.

Loidl hat eine Menge Erfahrung, kennt sich sowohl im Veranstaltergeschäft als auch im Vertrieb bestens aus, tritt persönlich verbindlich auf und ist mit diplomatischem Geschick gesegnet. Damit skizziert er eine Art Gegenentwurf zu seiner Kontrahentin Linnhoff, die im Gespräch mit Reise vor9 gleichwohl kein schlechtes Wort über ihn fallen lässt. Dem Vernehmen nach informierte Loidl Linnhoff vor der Veröffentlichung der Personalie persönlich am Telefon darüber.

Linnhoff kandidiert weiter

Für Linnhoff sinken nun die Chancen auf eine erfolgreiche Kandidatur – gleichwohl will die Sauerländerin nicht davon abrücken. "Ich freue mich, dass die Reisebranche am 10. Oktober die Wahl hat, mit wem sie kraftvoll die Zukunft in Berlin gestalten möchte", schreibt sie in einem Statement. Einen nicht ganz unwichtigen Pluspunkt könnte Linnhoff ihrem Kontrahenten indes voraus haben: Sie hat sich im politischen Umfeld in Berlin eine Rolle erkämpft, wird dort wahr- und durchaus ernst genommen.

Ginge es nur um die Inhalte, so wäre die Wahl am 10. Oktober vor allem an der Frage orientiert, welche Rolle ein DRV-Präsident oder eine DRV-Präsidentin spielen sollte – moderierend, diplomatisch, verbindend oder doch eher kämpferisch? Aber so einfach sind die Dinge bekanntlich meist nicht.

Christian Schmicke

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