VUSR-Mitglieder stimmen für Öffnung des Verbandes
Die Mitglieder des VUSR haben in Düsseldorf die Öffnung des Verbands beschlossen. Fördermitglieder wie Veranstalter, Kooperationen, Airlines und Flughäfen erhalten künftig ein Stimmrecht. Das Votum sei einstimmig bei zwei Enthaltungen ausgefallen, berichtet die Vortsitzende Marija Linnhoff ( Foto).
VUSR
Marija Linnhoff will den VUSR als Gegengewicht zum DRV etablieren
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Der Verband Unabhängiger Selbstständiger Reisebüros stellt sich neu auf. In einer nicht-öffentlichen Versammlung in Düsseldorf votierten die Mitglieder für die Öffnung: einstimmig bei zwei Enthaltungen. 88 Anwesende und 39 per Vollmacht vertretene Mitglieder seien dem Vorschlag des Vorstands gefolgt, so Linnhoff im Gespräch mit Reise vor9. Fördermitglieder erhalten damit ein Stimmrecht; bisher waren nur Reisebüros stimmberechtigt. Dies sei ein "wichtiger Schritt für mehr Beteiligung und gelebte Verbandsdemokratie". Zu den Fördermitgliedern zählen unter anderem TUI, Bentour, LMX Touristik und Vtours sowie Kooperationen wie Best Reisen, Alpha, DTPS und Solamento.
Ziele und Positionierung
Linnhoff verbindet den Beschluss mit einem selbstbewussten Anspruch: "Wir werden führen." Dem Deutschen Reiseverband (DRV), um dessen Präsidentschaft sie sich zuvor erfolglos beworben hatte, wirft sie vor, diese Rolle nicht auszufüllen. "Ich werfe hier mit meinen Mitgliedern dem DRV den Fehdehandschuh hin", so Linnhoffs Ansage. Alte Strukturen sollen aufgebrochen werden: "Wir werden keine alten Netzwerke mehr akzeptieren, in denen falsche Loyalität über Verantwortung steht und Schweigen über Haltung", lässt sich die VUSR-Chefin zitieren. Ihr Hinweis dürfte sich, ohne dass er genannt worden wäre, auch auf die Rolle von QTA-Sprecher und RTK-Chef Thomas Bösl im Zusammenhang mit dem RTK/FTI-Datenskandal beziehen.
Politik und Medien will Linnhoff weiter adressieren. Obwohl die Branche für drei Millionen Arbeitsplätze stehe, werde Tourismus in Berlin noch immer "behandelt, als wären wir ungewünschter Besuch", so die VUSR-Chefin. Die zersplitterte Verbandslandschaft erschwere es zusätzlich, die richtige Schlagkraft zu entwickeln.
Kooperation – zu eigenen Bedingungen
Linnhoff zeigt Gesprächsbereitschaft, setzt aber die Richtung: "Wer mit uns gestalten will, ist herzlich willkommen. Wer verwalten will, darf hinten bleiben." Der DRV könne sich anschließen, müsse dies jedoch öffentlich vertreten. Der VUSR plant im Frühjahr den Umzug vom bisherigen Sitz in Iserlohn nach Berlin, um näher an der Bundespolitik zu sein. Zudem werde geprüft, den Namenszusatz "Reisebüros" durch "Reiseunternehmen" zu ersetzen, so Linnhoff im Gespräch mit Reise vor9.
Die Jahrestagung am Flughafen Düsseldorf markierte zugleich das zehnjährige Bestehen des Verbands. Branchenvertreter gratulierten; TUI-Cheflobbyist Thomas Ellerbeck würdigte die "authentische und ehrliche" Art der Vorsitzenden, die „den Finger in die Wunde“ lege. TUI-Deutschland-Chef Benjamin Jacobi lobte Linnfoff dafür, dass sie den Verband "immer weiter ins Rampenlicht" rücke. Auch Dertour-Group-CEO Christoph Debus und der frühere Thomas-Cook-Chef Peter Fankhauser gratulierten per Videobotschaft.
Christian Schmicke