12. Juli 2018 | 15:20 Uhr
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Reiseland startet Azubi-Filiale

Mit einem spannenden neuen Projekt will sich die Reisebürokette, die mit ihren 300 Büros zur Burghausener Raiffeisen Touristik Group gehört, für Nachwuchstouristiker interessanter machen. Zum Beginn des neuen Lehrjahres eröffnet sie im Haus der Reiseland-Zentrale in Hamburg ein Reisebüro, das von Auszubildenden in Eigenregie betrieben wird. Besetzt wird es mit insgesamt vier Azubis, von denen zwei ihre Ausbildung gerade starten, während die anderen zwei in späteren Phasen der Lehre sind. "Die Nachwuchstalente sollen den Laden tatsächlich in Eigenregie führen", versichert Reiseland-Personalleiterin Cassandra Ferebee. Lediglich in kritischen Fällen und bei Fragen würden sie von Fachkräften aus der Zentrale unterstützt.

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Selbstständigkeit statt Hackordnung

"Aus Studien und direkten Gesprächen mit jungen Menschen wissen wir, dass es für die Generation der Millennials nicht an oberster Stelle steht, viel Geld zu verdienen. Sie wollen vor allem ernstgenommen werden und Freiraum für eigene Ideen haben", erläutert Ferebee das Projekt. Natürlich erhalten die Nachwuchskräfte am Anfang eine Grundausbildung, die sie in den wichtigsten Dingen fit macht, und auch anschließend werden sie in den "normalen" Ausbildungsinhalten immer wieder geschult. Und um Sorgen und Nöte kümmern sich zwei Ausbildungsbeauftragte. Aber die Entscheidung darüber, mit welchen Ideen sich Reisen am besten an den Mann oder Frau bringen lassen, wie man Stammkunden pflegt oder über welche Kanäle sich die meisten Neukunden gewinnen lassen, sollen die Azubis selbst treffen.

Und das alles inklusive der klassischen Cheftätigkeiten, bei denen ein Rotationsprinzip vorgesehen ist. "Wenn jemand einmal aus Versehen allen Kollegen am selben Tag Urlaub gegeben hat, weiß er dananch den Wert einer sorgfältigen Urlaubsplanung, bei der man auch einmal nein sagen muss, um so mehr zu schätzen", erklärt die Personalchefin. Die angehenden Reiseprofis sollten frühzeitig lernen, Verantwortung zu tragen.

Sorgfältige Vorauswahl

Dass dieser hohe Grad an Eigenständigkeit nicht jedem jungen Menschen gleichermaßen liegt, ist Ferebee klar. Deshalb durchliefen die Kandidaten, die nun in der Azubi-Filiale gelandet sind, einen sorgfältigen Auswahlprozess. Schließlich bedarf es schon eines gewissen Selbstbewusstseins und einiger Reife, um mit den Risiken, die sich aus der ausgeprägten Entscheidungsbefugnis ergeben, umzugehen. Im Idealfall wolle man mit dem Modellprojekt künftige Unternehmer ausbilden, sagt die Personalmanagerin. Und nicht zuletzt soll das Modell auch eine Wirkung innerhalb der Organisation entfalten. Deshalb ist vorgesehen, dass mittelfristig Auszubildende aus Reiseland-Büros in ganz Deutschland zum Schnuppereinsatz in die Azubi-Filiale kommen.

Christian Schmicke

 

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