25. Juni 2018 | 12:24 Uhr
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Reisebüros beharren gegenüber Eurowings auf

Nachdem die Klagen über massenhafte Flugzeiten- und Flughafenänderungen sowie Verspätungen und Flugausfälle immer lauter wurden, ist die Luftfahrtindustrie in die Offensive gegangen, um Schadensbegrenzung zu betreiben. Eurowings entschuldigte sich, wie bereits gemeldet, am Freitag bei Vertriebspartnern und Kunden und auch das Mutterunternehmen Lufthansa warb für die Unregelmäßigkeiten bei der Kundschaft um Nachsicht und Verständnis.

Ganzseitige Anzeigen in Tageszeitungen

Am Montag lancierte schließlich der Luftfahrtverband BDL ganzseitige Anzeigen in überregionalen Tageszeitungen, in denen er unter der Überschrift „Auch der Himmel stößt mal an seine Grenzen“ ebenfalls um Entschuldigung bat. In ganz Europa sei es zu langen Wartezeiten, Flugstreichungen und Unregelmäßigkeiten gekommen, räumt die Organisation ein. "Viele Tausend Fluggäste kamen nicht wie geplant an ihr Reiseziel. Dafür entschuldigen wir uns bei Ihnen – als Unternehmen der Luftverkehrsbranche."

Man arbeite gemeinsam an der Optimierung der Rahmenbedingungen, heißt es in der Anzeige. Gleichwohl müssten die Passagiere mit weiterem Ärger rechnen: "Im vor uns liegenden Sommer werden die Maßnahmen noch nicht ihre volle Wirkung entfalten können. Es wird daher kurzfristig weiter zu Unregelmäßigkeiten kommen", steht in der Veröffentlichung, die vom gesamten Präsidium unterzeichnet ist.

Noch keine Reaktion auf Reisebüro-Schreiben

Noch keine Rückmeldung haben unterdessen die rund 130 Reisebüros erhalten, die sich am vergangenen Donnerstag in einem Brief an Eurowings wandten und darin gegen die unvergütete Mehrarbeit, die aus den Flugplanänderungen, Verspätungen und Flugausfällen resultiert, protestierten. Reisebüroinhaberin Stefanie Deiters-Galiläa, die das Schreiben gemeinsam mit ihren Kollegen verfasst hat, erklärt auf Anfrage, sie habe noch keine Reaktion auf das Schreiben erhalten.  Ein Massenschreiben, wie die Fluggesellschaft es veröffentlich habe, werde man als Antwort auch nicht akzeptieren. "Wir bleiben bei unseren Forderungen", unterstreicht die Inhaberin einer Agentur im Bayrischen Aichach.

Die  Reisebüros hatten Eurowings angedroht, ihr von Juli an für jedwede Änderung von Flugzeiten und/oder Flughafen pauschal 50 Euro pro Buchung und Änderung in Rechnung zu stellen, wenn sich die Airline bis dahin nicht dazu äußere, wie sie sich eine angemessene Vergütung der Reisebüros für die geleistete Mehrarbeit vorstelle und welche Maßnahmen Sie anstrebe, um künftig gehäufte Flugzeitenänderungen zu unterbinden.

Christian Schmicke

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