22. April 2022 | 12:59 Uhr
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Reisebüroketten arbeiten an Programmen für Quereinsteiger

Nicht nur die Lufthansa City Center bemühen sich um Quereinsteiger. Für TUI Franchise, Derpart oder die TVG ist die Integration angehender Reisebüromitarbeiter aus anderen Branchen nichts Neues. Derzeit arbeiten die drei Ketten daran, ihre Programme für Quereinsteiger auf den neuesten Stand zu bringen.

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Quereinsteiger brauchen vor dem Neubeginn intensives Training

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Mitte April hatten die Lufthansa City Center ein neues Qualifizierungsprogramm für Quereinsteiger angekündigt und damit für eine breite Diskussion innerhalb der Branche gesorgt. Das Spektrum der Meinungen erstreckte sich von entschiedenen Befürwortern, die in der Rekrutierung von Personal aus anderen Branchen die einzige Möglichkeit sehen, den Tücken des Fachkräftemangels zu entweichen, bis hin zu erklärten Gegnern. Letztere befürchten vor allem einen Kompetenzverlust in den Reisebüros und sehen den Wert ihrer eigenen Ausbildung in Frage gestellt.

Debatte ist nicht neu

Dabei ist die Diskussion im Kern kein neues Thema, wie eine Anfrage von Counter vor9 bei wichtigen Reisebüroketten zeigt. Die Notwendigkeit, engagierte Quereinsteiger zu gewinnen, wird dabei durchweg gesehen. Alle befragten Verbünde arbeiten an dem Thema. TUI entwickele speziell zum Thema Quereinsteiger gerade einen Trainingszyklus aus verschiedenen Webinaren, Schulungsvideos und Austauschrunden, der auch branchenfremden Quereinsteigern einen kompakten Einstieg in die Tätigkeit eines Reiseverkehrskaufmannes ermöglichen solle, berichtet Nadine Merzdorf, Leiterin TUI Franchise.

Derpart-Geschäftsführer Thomas Osswald sagt, die Kette überarbeite gerade ein vorhandenes Quereinsteiger-Programm und werde dieses neu auflegen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Dieses sei bereits 2018 deutschlandweit aufgelegt worden und habe die Teilnehmern in einem dreimonatigen Intensivlehrgang ausgebildet. Die Quereinsteiger-Schulungen hätten ein erstes Basis-Wissen vermittelt, so Osswald. Die weitere Ausbildung habe dann in den teilnehmenden Reisebüros stattgefunden.

Bestehende Programme mit Überarbeitungsbedarf

TVG-Geschäftsführerin Birgit Aust erklärt auf Anfrage ebenfalls, man überarbeite ein bestehendes Konzept, um damit "vor allem digitaler und flexibler zu werden". Dieses solle "den Quereinstieg für möglichst viele Bewerber und Büros noch attraktiver machen". Voraussichtlich im Hochsommer will die TVG-Chefin das Programm im Detail vorstellen und in die Umsetzung starten.

In Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit habe die zu FTI und RT-Reisen gehörende Kette bereits vor Jahren ein breit angelegtes Quereinsteigerprogramm aufgelegt, diese habe während der Corona-Hochphase aber ausgesetzt werden müssen. Nun werde es erneut benötigt, weil sich der Fachkräftemangel "ja leider durch die Pandemie noch einmal zusätzlich verstärkt" habe.

"Basis für einen gelungenen Einstieg"

TUI-Managerin Merzdorf betont indes, dass das geplante Training "zwar alle Basics für einen gelungenen Einstieg“ biete, doch erwarte sie nicht, "damit nach Durchlauf des Programms fertig geschulte Experten zu haben". Die Vermittlung des Know-hows, das langjährige Fachkräfte so wertvoll mache, obliege "dem jeweiligen Franchisepartner und der Lernbegeisterung der Mitarbeiter".

Auch Osswald unterstreicht, Derpart sehe "in Quereinsteigern ein gewisses Potenzial“ – allerdings seien Quereinsteiger "nicht der Kern unserer Strategie". Vielmehr müsse sich die Kette "auf allen Ebenen und Kanälen um qualifizierte Fachkräfte bemühen, gezielt und umfangreich in den Büros ausbilden und zum Beispiel auch Berufsschulen dabei unterstützen, die Inhalte entsprechend anzupassen". Das Thema Quereinsteiger dürfe dabei nicht ausgeklammert werden; schließlich seien auch branchenfremde Verkaufstalente "gesucht und sehr gefragt", so der Vertriebsprofi. Die Erwartung sei aber "anhand der bereits gemachten Erfahrung moderat".

Christian Schmicke

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