2. Februar 2023 | 17:35 Uhr
Teilen
Mailen

Motravo will Reisebüros mit pfiffiger Software unterstützen

Motravo-Gründer Paul Kissel (Foto) hat eine Software entwickelt, die Reisebüros bei der Vorbereitung von Beratungsgesprächen unterstützen soll. Der Ansatz: Kunden klicken sich vor dem Gespräch durch die Ermittlung ihrer Wünsche und Vorlieben und erleichtern damit eine zielgenaue Angebotserstellung.

Kissel Paul

Paul Kissel will die Reisebüroberatung mit Motravo effizienter machen

Paul Kissel ist keineswegs ein reiner Nerd, sondern wurde selbst sozusagen in den Reisebürovertrieb hineingeboren. Vater Alfons betreibt selbst ein Reisebüro und ist laut Kissel sein kritischster Kunde. Außerdem hat Kissel ein Touristikstudium absolviert.

Mit Motravo könnten Reisebüros gleich mehrere Herausforderungen auf einen Schlag annehmen, glaubt er. Seine Software, die sich prominent oder auch eher zurückhaltend in bestehende Reisebüro-Websites integrieren lässt, ermittelt durch einfache Klicks auf die entsprechenden "Kacheln" die wichtigsten Bedürfnisse und Wünsche der Kunden. Sie funktioniere sowohl, wenn Kunden schon eine recht hat präzise Vorstellung von ihrem Urlaub hätten, als auch, wenn sie noch keine Idee zum passenden Reiseziel hätten, sagt er.

Spielerische Bedarfsermittlung

So wird zunächst ermittelt, ob Kunden alleine, als Pärchen, mit Freunden oder Familie reisen wollen – anschließend geht es darum, ob Sonne und Strand, Natur und Berge, Städte und Kultur oder Urlaub auf dem Wasser in Frage kommen. Nach einigen Minuten ergebe sich so ein stimmiges Bild, was den Kunden wichtig sei, so Kissel.

Der Musterfall, den er im Gespräch mit Counter vor9 hervorhebt, sind Kunden, mit denen ein Reisebüro bereits einen Beratungstermin vereinbart hat. Durch die Nutzung des Motravo-Tools könnten sowohl das Reisebüro als auch die Kunden viel Zeit sparen, unterstreicht der Start-up-Gründer. Für das Reisebüro schätzt er die Zeitersparnis auf rund eine halbe Stunde – das sei in Zeichen knapper Personaldecken und ein klarer Gewinn.

Flexible Umsetzung

Neben der Vorbereitung auf vereinbarte Gesprächstermine seien auch andere Anwendungsbereiche vorhanden, sagt Kissel – etwa wenn Kunden, wie gerade vielleicht nicht ganz selten – einige Minuten warten müssten. Dann könnten sie das Gespräch zum Beispiel in der Kaffee-Ecke auf einem vom Reisebüro zur Verfügung gestellten Tablet vorbereiten. Und natürlich sei das Tool auch für online-affine Kunden und Reisebüros, die im Online-Vertrieb stark seien, interessant. Denn auch Varianten wie ein Angebotsversand über Pax Lounge mit IBE seien im Zuge stärker digitaler Prozesse möglich. Ebenso könne Motravo für Online-Terminvereinbarungen oder zur Vorbereitung von Videoberatung genutzt werden.

CRM-Integration soll folgen

Eine nicht zu vernachlässigende Qualität sei die quasi automatisierte Pflege der Kundendaten. Diese ist, wie Kissel aus eigener Erfahrung weiß, oft die Achillesferse des stationären Vertriebs. Die automatisierte Einspielung der Daten sei noch in der Entwicklung, räumt der Motravo-Chef ein. Aber an dieser wie auch an weiteren Möglichkeiten zur Anpassung des Systems an die Reisebürowünsche werde gemeinsam mit der Kundschaft gearbeitet.

Reisebüros, die Motravo nutzen wollen, zahlen dafür laut dem Unternehmen 39 Euro pro Monat. Wer das Tool auf Herz und Nieren testen wolle, könne das für einen Monat kostenfrei tun.

Christian Schmicke

Anzeige Reise vor9