31. Mai 2017 | 14:36 Uhr
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IAG-Airlines bauen gemeinsame Vertriebsplattform

British Airways und Iberia wollen Reisebüros, die den Aufschlag für GDS-Buchungen in Höhe von umgerechnet neun Euro pro Flugsegment künftig vermeiden wollen, mehrere Buchungsalternativen zur Verfügung stellen. Dazu zählen nach Auskunft von British Airways neben Direktanbindungen auf Basis des Datenaustauschformats NDC auch NDC-basierte Buchungen über IT-Dienstleister und Ticketgroßhändler. Außerdem will die Holding IAG, zu der neben British Airways und Iberia auch Aer Lingus, der Low-Cost-Carrier Vueling sowie künftig der Langstrecken-Billigflieger Level gehören, ein übergreifendes Buchungsportal für alle Airlines der Gruppe anbieten.

Ausdrücklich weist die Gruppe darauf hin, dass auch die GDS-Betreiber den Aufschlag vermeiden könnten, wenn sie mit NDC arbeiten. Erste IT-Anbieter haben den NDC-Content von BA und Iberia bereits in ihre Buchungstools  integriert. So teilte Geschäftsreisedienstleister Concur am Dienstag mit, die entsprechenden Inhalte seien im System Concur Travel verfügbar.

Der NDC-Standard wurde vom Luftfahrtverband Iata und seinen Mitgliedern entwickelt, um die Vermarktungsmöglichkeiten der Airlines für kostenpflichtige Zusatzleistungen bei Buchungen über Drittanbieter auszuweiten. Außerdem ermöglicht NDC anstelle standardisierter Ticketpreise personalisierte Offerten für die Kunden. Kritiker bemängeln, dass NDC zu intransparenten Preisen, mangelnder Vergleichbarkeit und Problemen mit dem Datenschutz führe.  

Nach den Netzwerk-Airlines der Lufthansa Group sind die IAG-Gesellschaften der zweite große europäische Player, der die GDS-Gebühr durchsetzt. Bei Lufthansa hatten nach anfänglichen heftigen Protesten zuletzt immer mehr Großkunden eine Direktanbindung an deren Systeme hergestellt.

Christian Schmicke

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