8. Dezember 2025 | 14:19 Uhr
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KI soll Geschäftsreiseerlebnis und Produktivität verbessern

Amex-GBT-Chef Paul Abbott (Foto) sieht in künstlicher Intelligenz keinen Nachteil für Geschäftsreiseanbieter. Er rechnet mit wachsender Nachfrage und glaubt an eine stärkere Rolle von Travel Management Companies.

Abbott Paul

Amex-GBT-Chef Paul Abbott glaubt, dass KI neue Wettbewerber und Geschäftsmodelle hervorbringen werde

Der Chef des weltweit größten Geschäftsreisedienstleisters American Express Global Business Travel (Amex GBT) erwartet, dass Travel Management Companies durch künstliche Intelligenz an Bedeutung gewinnen. Bei einem Auftritt auf dem Branchentreffen "The Beat Live" in New York sagte er, er sei "sehr, sehr optimistisch" und halte das Leistungsversprechen der Anbieter für stabil. KI sei zwar ein starker Treiber des Wandels, biete der Branche aber vor allem Chancen, zitiert ihn das Portal Phocuswire.

Verbesserungen durch agentische KI

Abbott verwies auf erste Fortschritte, die Amex GBT bereits mit KI und Machine Learning erzielt. Über die Plattform Egencia lasse sich das Reiseerlebnis zunehmend personalisieren. Agentische KI – der Begriff bezeichnet KI-Systeme, die eigenständig Aufgaben ausführen, statt nur auf einzelne Befehle zu reagieren – könne dies weiter verbessern. Im Oktober hatte das Unternehmen eine weiterentwickelte Egencia-Version mit agentischer Suche angekündigt.

Mit generativer KI lasse sich außerdem Content integrieren, der bisher schwer in die Systeme einzubinden war, etwa Restaurant- und Destinationsinformationen. Das ermögliche ein deutlich personalisierteres Reiseerlebnis. Zwei Pilotprojekte laufen bereits. Abbott betonte, der Zugang über neue Kanäle stärke die Leistung der Geschäftsreisedienstleister.

Echtzeit-Management statt reiner Optimierung

Abbott spricht in diesem Zusammenhang auch von "intelligentem Reisen", bei dem der gesamte Trip in Echtzeit überwacht und Probleme gelöst werden, bevor sie für Reisende spürbar werden. Neue Datenquellen könnten in die Software integriert werden und damit Abläufe vereinfachen – auch für Mitarbeiter, die erstmals eine Reise buchen.

Erfolge sieht der Amex-GBT-Chef auch bei der Automatisierung. Der digitale Anteil der Transaktionen sei in fünf Jahren von 62 auf 82 Prozent gestiegen. Der Anteil der Vorgänge über die hauseigenen Softwareplattformen sei im gleichen Zeitraum von 15 auf 60 Prozent gestiegen. Gleichzeitig seien auch die Gewinnmargen gestiegen. KI könne sowohl die Produktivität als auch das Nutzererlebnis verbessern, sagte Abbott.

KI werde zudem neue Wettbewerber und Geschäftsmodelle hervorbringen, so der CEO. Das zwinge die Branche, schneller zu werden. Zu den Berichten über einen möglichen Verkauf des Unternehmens, die kürzlich die Runde gemacht hatten, äußerte er sich nicht.

Christian Schmicke

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