12. Januar 2023 | 15:40 Uhr
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Greift der Rewe-Konzern nach FTI?

Das Handelsblatt will erfahren haben, dass zwischen dem Handels- und Reisekonzern und FTI-Mehrheitsgesellschafter Naguib Sawiris Verhandlungen über eine Übernahme der FTI Group durch die Reisesparte der Rewe Group geführt werden. Der Erfolg hänge von einem vorherigen Schuldenschnitt ab.

FTI Zentrale

An FTI, hier die Firmenzentrale in München, soll der Rewe-Konzern interessiert sein

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Sowohl DER Touristik als auch FTI wollten sich auf Anfrage von Reise vor9 nicht zu der Angelegenheit äußern. Man kommentiere "Spekulationen und Marktgerüchte grundsätzlich nicht", hieß es nur. Das Handelsblatt hatte berichtet, es gebe bereits konkrete Pläne, wie die Reisesparte des Kölner Handelskonzerns Rewe und FTI zusammenkommen könnten.

Rewe macht den Deal laut Handelsblatt von "finanziellen Zugeständnissen“ abhängig. Diese könnten zu Lasten der Steuerzahler gehen, denn der Bund hatte FTI in der Corona-Krise mit Krediten und einer stillen Einlage im Umfang von gut einer halbe Milliarde Euro unterstützt. Laut Handelsblatt streben die verhandelnden Unternehmen einen Schuldenschnitt nach dem Vorbild von Condor an. Dieser hatte die KfW-Bank einen Kredit von 550 Millionen Euro zur Verfügung gestellt und ein Jahr später auf die Rückzahlung von 150 Millionen Euro verzichtet. Im Fall von FTI solle ein Schuldenerlass in Höhe von 500 Millionen Euro im Raum stehen, schreibt das Handelsblatt.

Hat der Mehrheitsgesellschafter die Lust an der Touristik verloren?

Wie das Fachblatt FVW berichtet, soll es bereits in den vergangenen Wochen am Londoner Finanzmarkt Gerüchte gegeben haben, nach denen sich Mehrheitsgesellschafter Naguib Sawiris, der als Start-up-Unternehmer in San Francisco ein eigenes Business aufgebaut hat, von seinen Anteilen an FTI trennen will. Laut Handelsblatt soll es in diesem Zusammenhang Gespräche mit dem US-Investor Certares gegeben haben, hinter dem die US-Airline Delta und Air France/KLM stehen.

Viele offene Fragen

Selbst wenn die Gerüchte stimmen, stünden vor einem Abschluss des Deals noch einige offene Fragen im Raum. So ist unklar, ob der Bund bereit ist auf eine Rückzahlung der Verbindlichkeiten, die FTI bei ihm hat, zu verzichten. Außerdem dürften bei einem Zusammenschluss der Nummer zwei mit der Nummer drei im Markt die Kartellbehörden ein Wörtchen mitzureden haben.

Zudem ist unklar, welchen Sinn eine Übernahme von FTI für den Käufer ergeben würde. In den Produktpaletten der Veranstalter gibt es zahlreiche Überschneidungen, beide betreiben eigene Hotelketten, bei denen ihnen die Immobilien überwiegend nicht gehören. Auch mit eigenen Zielgebietsagenturen sind beide Konzerne im Markt vertreten. Und auf der Vertriebsebene ist DER Touristik mit zahlreichen eigenen Reisebüros, Derpart und dem Kooperationsverbund DTPS so stark vertreten, dass der Sinn einer Übernahme der RT Group, bei der der Sawiris-Familie ebenso wie bei FTI Mehrheitsgesellschafter ist, in Frage steht.

Christian Schmicke

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